Nymphoides

[794] Nymphoides.

Nymphoides aquis innatans, Pit. Tournef.

Nymphæ lutea flore simbriato, C.B.J.C.

Ist ein Wassergewächse, welches die Scribenten unter die Seeblumen gestellet. Der Herr Tournefort aber macht ein besonderes Geschlechte draus. Seine Blätter sehen als wie die an der gelben Seeblume, sind jedoch um ein gut Theil kleiner, hangen an der Wurtzel vermittelst langer, runder Stiele, schwimmen oben auf dem Wasser und schmecken bitter. Zwischen denenselben entspriessen runde Stengel, darauf stehen einblätterige Blumen, wie kleine Schalen formiret, die oftermahls fünffmahl zerkerbt und an dem Rande krause sind, und gelbe sehen. Die Schale steht in einem Kelche, der bis in Grund hinein fünffmahl zertheilet ist. Wann die Blume vergangen ist, so folgt ihr eine länglichte und platte[794] Hülse, die ist in etwas fleischig, und hat mehr nicht als eine Höle, in welcher gar viel länglichte Samen liegen, davon jeder in eine Decke oder in ein Häutlein eingehüllet ist, und schmecken bitter. Die Wurtzel ist dick und knotig, hält sich mit ihren vielen Zasern veste in dem Boden. Dieses Gewächse wächst in Teichen und Morasten: führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz.

Es reiniget, erfrischet, hält an, macht dicke, dient das verbluten zu verstellen, den Schlaf zu wege zu bringen, die Schärffe des Geblüts zu mildern, wann es gesotten und gebrauchet wird.

Nymphoides kommt von Nymphæa, weil dieses Gewächse der Seeblume so gar ähnlich sieht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 794-795.
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