Ophioglossum

Ophioglossum.
Ophioglossum.

[807] Ophioglossum.

Ophioglossum, Ger. J.B. Raji Hist.

Ophioglossum vulgatum, C.B. Pit. Tournef.

Unifolium, Amato.

Lingula vulneraria, Cord. Hist. Cam.

Ophioglossum, sive Lingua serpentina, Park.

Lingua serpentina, Cæs.

Lancea Christi, vel Laciola, Gesn. Hort.

teutsch, Einblatt, Natterzünglein.

Ist ein kleines Kräutlein, welches ein Schwäntzlein treibet einer Hand hoch, das nur ein eintziges Blatt bringet, so etlicher massen wie ein Blatt vom Lauch aussiehet, iedoch viel dicker und viel fleischiger, glatt und gerade ist, bisweilen lang und schmal, bisweilen breit und etwas rund, von süßlichten und schleimigen Geschmack. Zu oberst aus dem Schwäntzlein, oder auch aus dem Winckel zwischen demselben und dem Blatte entspriesset eine[807] Frucht, die sieht wie eine platte Zunge mit aufgeworffenen Rande, so nach der Länge in viel kleine Zellen oder Fächlein abgetheilet ist, in denen zarter Staub verstecket lieget. Die Wurtzeln sind zaserig. Es wächset in den Wiesen, in den Morasten und an feuchten Orten. Es führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz.

Es ist ein gutes Wundkraut, trocknet, zertheilet, heilet, ist dienlich das Blut zu verstellen, und die Entzündungen der Wunden zu mildern. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Ophioglossum kommt von ὄφις, serpens, Schlange, und γλῶσσα, lingua, Zunge, als ob es heissen solte Schlangenzunge: dieweil die Frucht von diesem Kraute wie eine Schlangenzunge sieht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 807-808.
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