Oxycoccum

[826] Oxycoccum.

Oxycoccum, Cord. Hist.

Oxycoccus, sive Vaccinia palustria, J.B.

Acinaria palustris, Gesn. Hort.

Vaccinia palustria, Ger. Dod.

Vitis Idæa palustris, C.B. Raji Hist.

Serpillum acinarium, Gesn. Col.

frantzösisch, Coussinets des marais.

teutsch, Moosbeer.

Ist ein Kraut, das einen Hauffen lange schwache Stengel treibet, als wie Fasen, braunroth von Farbe die krümmen und beugen sich zur Erde, und breiten sich weit darauf aus, sind mit Blätterlein besetzt, die als wie Quendel sehen, doch noch ein wenig kleiner, hart und grün obenher, und grüngrau unten, sitzen auf sehr kurtzen Stielen, und stehen eins ums andre an den Stengeln. Die Blüten wachsen auf den Spitzen seiner Zweige, sitzen eine oder zwey auf einem Fingers langen und sehr dünnen Stiele. Eine iedwede ist viermahl zertheilet, und diese Theile sind spitzig, purperfarbig, und haben in der Mitten einen Hauffen gelbe Fäslein, die sich an den pistillum legen, und mit demselben einen spitzigen Cörper machen. Wann diese Blüten vergangen sind, so folgen darauf Beeren, die sind rund oder oval, von Farbe röthlicht oder grünröthlicht, und voll rother Tüpfel, auch mit einem[826] Purperfarbigen Bützlein, wie ein Creutz formiret, gezieret, und sauer von Geschmack: sie beschliessen gantz zarte Samen. Die Wurtzeln sind schlanck, kriechen überall herum, sehen röthlicht, und sind mit Zäserlein besetzet, die so dünne, als wie Haare. Dieses Gewächs wächst im Morast, und an andern feuchten und schattigen Orten, längs an den Bergen oder Thälern, wo Bächlein rinnen. Es führet viel Sal essentiale und Oel.

Die Blätter, die Blüten und die Beeren reinigen und halten an, stillen das Brechen, und widerstehen dem Gift.

Oxycoccum kommt von ὀξὺς, acidus, sauer, und κόκκος, granum, Korn, als ob man wolte sprechen, saure Beere, dieweil die Beeren dieses Gewächses sauer sind.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 826-827.
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