Vitis Idæa

Vitis Idæa.
Vitis Idæa.

[1194] Vitis Idæa.

Vitis Idæa angulosa, J. B.

Vitis Idæa fructu nigro, Ang.

Vitis Idæa foltis oblongis crenatis fructu nigricante, J.B. Raji Hist.

Vaccinia nigra, Dod. Ger.

Vitis Idæa, seu Vaccinum, efficinis Myrtillus, Raji Hist.

Vitis Idæa vulgaris baccis nigris, Clus. Pan.

Myrtillus, Matth. Lon.

Vacinia nigra vulgaria, Park.

frantzösisch, Airelle oder Myrsille.

teutsch, Heidelbeer.

Ist ein kleiner Strauch, einen oder anderthalben Schuh hoch, der treibet schwancke Zweiglein mit einer grünen Schale überzogen. Die Blätter sind länglicht, so groß wie die am Buchsbaum, jedoch nicht also dicke, am Rande leichte ausgezackt, und von anziehenden Geschmack. Die Blüten sind rund, hol und als wie kleine Schellen formiret, von Farbe weiß und röthlicht; jedwede sitzt auf einem Kelche, der, wann die Blüte gefallen ist, zu einer weichen, kugelrunden Beere wird, die voll Saft ist, so dicke als wie die Wachholderbeeren, hat oben auf eine kleine Höhe, als wie ein Nabel, sieht dunckelblau und schwärtzlicht, hat einen anziehenden, in etwas saueren Geschmack: sie beschliesset einen Hauffen kleine weißlichte Samen. Die Wurtzel ist holtzig, dünn und läufft gar ofters unter der Erde weg. Dieses Gewächse wächst in magern, unfruchtbarem Lande, an wüsten, wilden Orten, in Höltzern, die an Bergen und vor dem Winde frey liegen, auch manchmahl in der Ebene: es blühet im Frühjahre, und die Beeren werden im Julius zeitig. Das gantze Gewächse führet viel sauer, irdisches Sal essentiale und Oel.

Die Beeren halten an, trocknen, kühlen, dienen zu der rothen Ruhr und andern Arten des Durchlauffes.

Vitis Idæa bedeutet soviel als Weinstock vom Berge Ida: weil dieses Gewächs, gleichwie der Weinstock, eine Art kleiner Weinbeerlein bringet, und vor diesem in Menge auf dem Berge Ida wuchse.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1194.
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