Pepo

[852] Pepo.

Pepo vulgaris, Raji Hist. Pit. Tournef.

Cucurbita foliis asperis, sive Zucha flore luteo, J.B.

Cucurbita major rotunda flore luteo, folio aspero, C.B.

teutsch, Pfeben.

Ist ein Gewächse, welches lange Stengel treibet, als wie Rancken, die sind des Daumes dicke, und strecken sich weit und breit aus, kriechen herum und hencken sich mit ihren Gäbelein an die dabey stehenden Gewächse, und an die Stangen an. Die Blätter sind groß und breit, als wie das Feigenlaub zerschnitten, hart und rauh, am Rande ausgezackt, von Farbe braungrün und gleissend, sitzen an langen, harten und etwas stachlichten Stielen. Die Blüten sind Glocken, die oben ausgeschweifft und in fünff Theil zertheilet sind, rauch und inwendig safrangelbe, auch voller Adern, auswendig runtzlich und mit gantz kurtzen Haaren besetzet, gelb und in etwas grün von Farbe, riechen auch ein wenig. Etliche von diesen Blüten fallen ab und lassen keine Frucht nach sich. Auf die übrigen, welche sitzen blieben sind, folgen grosse Früchte, wie die an der Citrulle, welche aber unterschiedene Form, Grösse und Farbe haben: dann einige sind lang, andere länglicht, andere fast gantz rund, und andere wie eine Pyramide. Alle mit einander aber sind fleischig, gar öfters voller Buckel, mit einer harten und schier gar holtzigen Schale überzogen, welche grün oder schwärtzlicht-grün aufsiehet, und mit weissen Flecken oder Streiffen gezeichnet ist. Ihr Fleisch ist zarte, weiß und süßlicht. Diese Früchte sind inwendig hol, und fast allezeit in drey Theil abgetheilet, mit schwammigen Marck angefüllt, in dem zwey Reihen Samen zu befinden, die breit und platt, länglicht und an dem einen Ende spitzig, auch wie mit einem Ringe eingefasset[852] sind, und aschenfarbig sehen. Ein jeder beschliesset, unter seiner Schale einen weissen, süssen und lieblich schmeckenden Kern. Dieses Gewächse wird in den Gärten gezogen.

Das Fleisch der Frucht erquicket, befeuchtet und lindert. Der Samen wird, als einer von den vier grossen kühlenden Samen, zu eröffnenden, für die Brust dienend- und stärckenden emulsionibus und decoctis gebrauchet: er bringet auch ein wenig Schlaf. Die Wurtzel trocknet und dienet zu den Wunden.

Pepo soll von dem griechischen Worte πεϖαίνεϑαι, maturescere, reiff, zeitig werden, herstammen, weil dieses Gewächses Frucht gar leichtlich reiff zu werden pfleget.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 852-853.
Lizenz:
Faksimiles:
852 | 853
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika