Scordium

Scordium.
Scordium.

[1022] Scordium.

Scordium, C.B.J.B.

Scordium verum, Gesn. Hort.

Scordium legitimum, Park.

Chamædrys palustris canescens, seu Scordium officinarum, Pit. Tournef.

teutsch, Scordien, Wasserbathennig, Knoblauchskraut.

Ist eine Gattung Chamædrys, oder ein Kraut, das einen Hauffen kleiner, viereckigter, rauher und ästiger Stengel treibet, die sich zur Erden niederbeugen. Die Blätter stehen Paar bey Paar längs an den Stengeln, sind länglicht und grösser als die an dem gemeinen Gamanderlein, am Rande ausgezackt, weich, rauch und weißlicht. Die Blüten sind klein, gestalt als wie ein Rachen: sie wachsen aus den Winckeln zwischen den Stengeln und den Blättern heraus, und iede dererselben ist ein Röhrlein, welches oben ausgeschweifft, und als ein labium formiret, auch fünffmahl zerkerbet und roth ist. Nachdem[1022] die Blüte vergangen, so folgen darauf vier zarte Samen, die sind fast rund und in die Capsel eingeschlossen, welche der Blüte zum Kelche gedienet. Die Wurtzel ist zaserig, und kriechet in dem Lande herum. Das gantze Gewächse hat einen Knoblauchsgeruch und schmecket bitter und anziehend. Es wächst an feuchten und sumpfigen Orten, an den Gräben, die voll Wasser stehen: es blühet insgemein im Julius. Es führet viel Sal essentiale und Oel.

Es reiniget, hält an, ist gut zu Wunden, treibt den Schweiß, widerstehet dem Gift, befördert der Weiber Reinigung, lindert die Schmertzen des Zipperleins, verwähret vor der Fäulung. Es wird innerlich und äusserlich, gepulvert oder abgesotten gebrauchet.

Scordium kommt von σκόροδον, Allium, Knoblauch, weil dieses Kraut wie Knoblauch reucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1022-1023.
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