Sebesten

Sebesten.
Sebesten.

[1030] Sebesten.

Sebesten.

Myxaria.

Sebestena.

Myxara.

Myxa,

Prunus Sebesten.

frantzösisch, Sebeste.

teutsch, Sebesten.

Ist eine Frucht, so groß als eine Eichel, länglicht und rund, schwärtzlicht und runtzlicht, einer kleinen Pflaume nicht unähnlich, von süßlichtem und schleimigen Geschmack, zu öberst mit einem kleinen holtzigen und weißlicht grauen Hütlein bedecket. Ihr Fleisch ist röthlicht, der Kern gar dick, dann er die Helffte der Fruchteinnimmet, ist runtzlicht und beinhart, röthlichtgrau, und einem Pflaumenkern so[1030] ziemlich gleich. Inwendig sieht er gantz weiß, wann er zerschlagen wird, und ist mit einem kleinen, länglichten und weissen Kerne angefüllt, der angenehme schmeckt, wie eine kleine Nuß. Diese Frucht wächset auf einem Baume, der gleichen Titel führt, und wie ein Pflaumenbaum aussiehet, nur daß die Blätter etwas rundlichter und ausgezacket sind. Die Blüten sind klein und weiß, sehen als wie am Geranium. Dieser Baum wächst in Syrien und in Egypten.

Man soll diejenigen Sebesten erwehlen, welche frisch und fleischig sind, fein völlig und schwärtzlicht, die ihre kleinen Hütlein annoch haben, nebst einem lieblichen und schleimigen Geschmack. Sie führen viel Oel und ein wenig Sal essentiale.

Die Egyptier bereiten Leim von dieser Frucht, Glu d'Alexandrie, Gluten Alexandrinum, Leim von Alexandria, genannt, der wird aber gar sehr selten zur Artzney gebraucht.

Die Sebesten befeuchten, erweichen, lindern und sind gut für die Brust. Sie dienen wider die Schärffe auf der Brust und in den Nieren, befördern den Auswurff und machen einen offenen Leib.

Sebesten ist ein arabisches Wort, welches seinen Ursprung von der Stadt Sebesta in Samarien erhalten hat, woselbst die Sebesten vor diesem gar gemeine gewesen.

Myxa, λπὸ τῆς μὺξης, à mucore, von der Schleimigkeit, weil diese Frucht so schleimig ist, oder auch, Myxa kommt von Σεβάςος, augustus, herrlich, als ob man wolte sprechen, eine Ehren werthe Frucht, weil sie ein Hütlein auf dem Kopfe hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1030-1031.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: