Sycomorus

[1094] Sycomorus.

Sycomorus, Dod. J.B. Ger. Raji Hist.

Sycomorus, Ficus Pharaonis, Bellon.

Sycomorus, sive Ficus Ægyptia, Park.

Ficus Ægyptia, Rauwolff.

Ficus folio Mori, fructum in caudice ferens, J. B.

Sycamine Theophrasti, Cæsalp.

frantzösisch, Sycomore.

teutsch, Egyptischer Feigenbaum, Maulbeerfeigenbaum.

Ist eine Art des Feigenbaumes, der von dem Maulbeerbaum viel an sich hat; ist auch bey nahe zu vermuthen, daß wol ein Maulbeerbaum auf einen Feigenstamm versetzet worden. Dem aber sey, wie ihm wolle, der Maulbeerfeigenbaum ist ein grosser und trefflich ästiger Baum, dessen Holtz hart, starck und schwärtzlicht ist, und giebet einen weissen Saft, wie Milch, wann man darein schneidet. Die[1094] Blätter sehen den Maulbeerblättern gleich, sind aber viel rauher und nicht so grüne. Die Frucht ist eine Feigenart, welche hart am Stamme wächset. Er träget drey und viermahl im Jahre. Diese Frucht ist von der gemeinen Feige unterschieden: erstlich, daß sie gar selten zeitig und reiff wird, wo man sie nicht zum wenigsten mit einem Messer, oder mit einem Nagel ritzet; zum andern, weil sie fast gar kein Korn insich enthält; und drittens, weil sie viel susser und doch nicht so lieblich schmeckt. Dieser Baum kan überall gezogen werden, insonderheit in warmen Ländern: er ist aus Egypten in Europa gebracht worden.

Die Frucht macht einen offenen Leib, ist aber unverdaulich: abgesottenist sie der Brust gut und befeuchtet sie.

Die Milch, die aus dem Baume läufft, wann drein geschnitten wird, soll gut seyn zu den Schlangebissen, die Verhärtung der Miltz zu erweichen, Wunden zusammen zu heften: sie wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Sycomorus kommt von συχῆ, ficus, Feigenbaum und μυρέα, morus, Maulbeerbaum, als ob man wolte sprechen, ein Baum, der etwas von dem Feigenbaume und dem Maulbeerbaume an sich hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1094-1095.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: