Terebinthus

Terebinthus.
Terebinthus.

[1117] Terebinthus.

Terebinthus, Dod. Ger. J.B. Raji Hist.

Terebinthus vulgaris, C.B. Pit. Tournef.

Terebinthus angustiore folio vulgatior, Park.

Terebinthus fœmina altera, Theophrasti.

frantzösisch, Terebinthe.

teutsch, Terpentinbaum.

Ist ein mittelmäßig hoher Baum, mit einer aschengrauen Rinde überzogen. Seine Blätter sind länglicht, vest und allzeit grün, als wie die Lorberblätter, nur daß sie kleiner sind und ihrer viel an einem Stiele stehen, an dessen Ende vorne nur ein eintziges befindlich ist. Die Blüten sind wie kleine purperfarbene Träublein formieret, darinne gantze[1117] Büschel kleiner Zäserlein mit Zünglein oben auf, dicht bey einander stehen. Diese Blüten hinterlassen keine Früchte, sondern die Früchte wachsen auf solchen Stämmen, die keine Blüten bringen. Diese Früchte sind Hülsen, so groß wie die Wachholderbeeren, so ziemlich harte, gantz schleimig oder hartzig, wann man sie angreifft, von Farbe grünlichtblau, und färben die Hände: jedwede beschliesset einen länglichten Samen. Dieser Baum ist überaus voll Hartz; sein Holtz ist harte, und dem von Mastixbaume nicht unähnlich. Er bringt als wie die Ulme, eine Blase voller fettes Safts, daraus werden Fliegen. Er wächset in der Insel Chio, in Cypern, in Spanien, in Languedoc, in Dauphine und in andern warmen Ländern. Er stecket dergestalt voll Terpentin, daß, wann er nicht gerissen wird, das Hartz darinne stocket, wird dick und harte, und verursachet als wie Verstopfung, dadurch der Trieb und Umlauff des Nahrungssaftes gehindert wird, der Baum wird davon wie ersticket, dann er läufft auf, reisset und geht ihm gleichsam unrichtig. Diesem Unfall vorzukommen, reissen sie den Sta gantz unten auf, das dienet ihm wie eine Aderlaß am Fusse, alsdann lassen sie den Terpentin auslauffen, der ihn sonst überfüllen würde. Sie reissen den Stamm auch in der Mitten, desgleichen auch die stärcksten Aeste, das ist wie eine Aderlaß am Arme; und sie stellen mit grossem Fleisse Schüsseln oder andere irdene Geschirr darunter, damit sie den daraus geronnenen Terpentin auffangen mögen.

Der Terpentin führet viel Oel und sal essentiale acidum.

Seine Rinde, Laub und Früchte halten an und dienen den Durchlauff zu stillen, desgleichen den Harn zu treiben und den Beyschlaf zu befördern.

Terebinthus kommt von ἐρέβινϑος, Cicer, Kichern, weil dieses Baumes Frucht bald eine solche Gestalt und Grösse hat, wie eine Kicher.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1117-1118.
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