Vulvaria

Vulvaria.
Vulvaria.

[1212] Vulvaria.

Vulvaria, Cast. Tab. Lugd.

Atriplex fœtida, C.B.J. B.

Atriplex olida, Ger.

Atriplex olida, sive sylvestris fœtida, Park.

Atriplex pupilla olida, hircina, Vulvaria vorata, Garum olens, Lob.

Atriplex canina & Blitum foetidum, Trag.

Garosmum, Dod.

Chenopodium foetidum, Pit. Tournef.

teutsch, stinckende Melde.

Ist eine Gattung Chenopodium, oder ein kleines Kraut, das etwan eines Schuhes lange Stengel treibet, die ästig sind und auf der Erde liegen, mit Blättern besetzet, die an Farbe und Gestalt der Melde ihren ähnlich sehen, wiewol sie kleiner sind. Die Blüten bestehen aus vielen Fäslein oder staminibus, sitzen in einem Kelche, der bis auf den Boden hinunter zerkerbet ist. Wann die Blüte abgefallen, so wächst an ihrer Stelle, ein zartes, fast gantz rundes und bräunlichtes Samenkorn, das stecket in den[1212] Hülse, welche der Blumen Kelch gewesen. Die Wurtzel ist zart und zaserig. Das gantze Gewächse stincket häßlich und wächst an ungebauten Orten, auf den Kirchhöfen, an den Mauern. Es führet viel Oel und flüchtig Saltz.

Es ist gut die Dünste von der Mutterbeschwer niederzuschlagen und zu stillen, wie auch zu der Colic, die von Blähungen entstehet: es wird ingleichen zu Clystiren und zu Bähungen gebrauchet.

Vulvaria kommt von vulva, weil dieses Kraut für die Mutter gut ist.

Garosmum kommt von garum, Fischlacke, weil dieses Kraut schier eben einen solchen Geruch hat, wie stinckende und verdorbene Fischlacke.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1212-1213.
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