Xylon

Xylon.
Xylon.

[1215] Xylon.

Xylon. Cotoneum.

Coto. Bombax officinarum.

Gossipium.

frantzösisch, Coton.

teutsch, Baumwollenstaude oder Strauch.

Ist ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet.

Die erste wird genannt

Xylon, sive Gossipium herbaceum, J.B.R.H.P.T.

[1215] Gossipium, sive Xylon, Ger.

Gossipium frutescens annuum, Park.

Gossipium frutescens semine albo, C.B.

Die treibet einen Stengel zu anderthalben bis auf zwey Schuh hoch, der ist holtzig, mit einer röthlichten und rauchen Schale überzogen und in einige kurtze Zweige zertheilet. Die Blätter sind nicht so gar groß wie die am Sycomorus, gestalt als wie das Weinlaub, rauch und sitzen an langen Stielen, sind mit Haar beleget. Seiner Blüten ist eine gute Menge; sie sind schön und groß, sehen aus wie eine Glocke, die bis hinunter an den Boden in fünff oder sechs Stücken zertheilet, von Farbe gelb mit untermischten roth oder Purpurfarbe. Wann diese Blüte abgefallen, so folget eine Frucht, die ist so groß wie eine Haselnuß, thut sich auf und theilt sich, wann sie reiff geworden, in drey oder vier Theile und Fach, läst in denenselbigen einen Busch schneeweisser Wolle sehen, welcher von der Wärme sehr auflaufft, daß er so groß wird wie ein Apfel. Sie umgiebet die Samen, welche so dicke sind wie kleine Erbsen, länglicht, weiß und wollig: ein ieder beschliesset einen kleinen öligen Kern, der lieblich schmecket.

Die andre Sorte heist

Xylon arboreum, J.B. Park. Raji Hist. Pit. Tournef.

Gossipium arboreum caule lævi, C.B.

Diese wird von der ersten nur durch die Grösse unterschieden, dann sie wird als ein Baum oder Strauch, auf vierzehn bis funffzehn Schuhe hoch. Ihre Blätter sind einiger massen den ersten Lindenblättern gleich, sehr tieff eingeschnitten und in drey Theile abgetheilt, und gar nicht rauch. Blüten und Früchte sind der ersten Gattung ihren gleich.

Beyde Arten wachsen in Egypten, in Syrien, in Cypern, in Candien, und in Indien.

Die Baumwollenblüte dient zu den Wunden.

Die Baumwolle wärmet und trocknet, wird nur zur Kleidung gebraucht.

Der Samen ist gut für die Brust und Engbrüstigkeit, für den Husten, macht Appetit zur Venuslust, heilet die Wunden, dient wider die rothe Ruhr uñ andern Durchlauff, auch zum Blut auswerffen.

Xyla kommt von ξύω, rado, ich schabe, kratze ab, weil sie die Baumwolle von der Frucht gleichsam abscharren und abkratzen müssen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1215-1216.
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