Der gute Traum

[278] Mein Glücke lacht/

Melinde spielt mit angenehmen Blicken/

Ihr holder Mund giebt Worte/ die entzücken/

Ich küsse sie bey tunckler Mitternacht/

Mein Glücke lacht.


Mir traumt wohl nicht:

Ich seh ihr Bild um meine Ruhstatt spielen/

Hör ihre Sprach/ und misse nichts als Fühlen.

Ach Schade/ daß das Beste noch gebricht!

Mir traumt wohl nicht.


Es wird wohl seyn:

Die Hoffnung speist nicht stets mit leeren Schalen.

Erblickt man nur der Morgenröthe Stralen/

So folget auch der nahen Sonne Schein.

Es wird wohl seyn.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 1, S. 278.
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