[Daß nichts Ewigs hier zu hoffen/ lehret uns das schnelle Jahr]

[178] Daß nichts Ewigs hier zu hoffen/ lehret uns das schnelle Jahr/

Macht die rauberische Stunde/ die den Tag entführet/ wahr.[178]

Linder Sudwind bricht den Frost/ Sommers Glutt vertreibt den Mäyen/

Weicht dem Herbst/ der Früchte streut/ und bald will es wieder schneyen.

Doch der Mond erholt sich wieder/ wenn er abgenommen hat;

Wir/ wenn wir einmahl erreichen unsrer Vätter Lagerstatt

Werden nach dem Leibe Staub/ sehen diese Welt nicht wieder.

Wer weiß ob uns morgen noch geht die göldne Sonne nieder!

Warum suchst du denn dein Geld so begierig auffzuheben?

Was des Erben Geitz entgeht/ bringt dir Danck bey deinem Leben.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 178-179.
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