[Wer herrscht/ lebt immerdar in harten Dienstbarkeiten]

[90] Wer herrscht/ lebt immerdar in harten Dienstbarkeiten/

Verdacht/ Gefahr und Furcht sind seine Wacht und Hutt/

Sein wollen pflegen Ehr und Wohlstand zu bestreiten/

Und goldner Ketten Pracht umsässelt seinen Mutt/

Schliest ins Gefängnis ein die Freyheit seiner Sinnen;

Der Richt-Spruch/ den er fällt/ fällt wieder auff sein Hauß/

Die Mißgunst und der Neyd durchhechelt sein Beginnen/

Und stellen seiner Schuld und Unschuld Mängel aus.

Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 90.
Lizenz:
Kategorien: