IX

[233] Wirklich erreichte Erna ihren Zweck. Denn als er sie nun neben sich vermißte, und die Unsicherheit des jeder Ueberraschung blosgestellten Orts bedachte, wo er sie so leicht in ihren ohnehin so beengten ehelichen Verhältnissen hätte auf das bitterste durch seine Heftigkeit compromittiren können, verschwand sein Zorn vor dem lebhaften Gefühl seines Unrechts, und so gern er auch auf der Stelle das Haus verlassen hätte, in welchem ihm so wehe und doch wiederum so wohl war, so schien es ihm doch eine unerläßliche Bedingung der Möglichkeit seiner Entfernung, erst ein Wort der Verzeihung von ihren Lippen mit sich hinwegzunehmen.

Nach einigen Momenten, in denen er sich völlig zu sammeln strebte, kam Linovsky wieder zu ihm, verwundert, ihn so ganz allein zu finden. Er fragte seinen Bedienten, wo seine Frau sei, und erfuhr, daß sie den kleinen Otto zu Bett bringe. Ob er sich gleich sehr höflich gegen[233] Alexandern entschuldigte, daß man ihn so unachtsam verlassen habe, so schien es ihm doch nicht unangenehm, zu bemerken, daß Erna so ganz und gar keine ausgezeichnete Notiz von ihrem Gaste zu nehmen schien, und sich in ihren gewöhnlichen häuslichen Beschäftigungen durch ihn keineswegs stören ließ.

Erst bei'm Abendessen kam sie wieder zum Vorschein. Beschämt vermochte Alexander Anfangs den Blick nicht zu ihr zu erheben, und als er es endlich über sich gewann, schärfte die milde Trauer, die mit ihrem gewöhnlichen Ernst verschmolzen war, noch das Bewußtseyn, wie sehr er sich an ihr vergangen habe, und er sehnte sich, ihre Vergebung und in ihr die Beruhigung zu erflehen, die er schmerzlich in seinem Busen vermißte.

Doch so wohl sollte es ihm heute nicht werden. Obgleich sie an der Unterhaltung den Antheil nahm, den ihre Pflicht als Hausfrau von ihr foderte, so mischte sich doch eine gewisse, Ehrfurcht gebietende Strenge in ihren Ton, so wie in ihre Haltung, die seine fernen Schranken von ihr ihm sehr entschieden anwies.

Je zurückgezogener und kälter sie sich aber gegen ihn benahm, je freundlicher war Linovsky, der, indem Alexander von seinen Reisen erzählte, den geistigen Nachhall froher Erinnerungen genoß,[234] und auf diese Weise manchen Berührungspunkt fand, der ihm seinen Umgang um so angenehmer machte, da er sich durch ihn nicht von der Seite beunruhigt fühlte, wo er am leichtesten zu verwunden war.

Er wiederholte daher beim Abschied recht herzlich die Bitte, bald wieder zu kommen, und erwiederte einige Tage darauf Alexander's Besuch, um ihn zum folgenden Mittag auf Sorgenfrei einzuladen, wo, wie er sagte, er die Bekanntschaft einiger interessanten Fremden machen werde.

Wie willkommen war Alexandern nicht die ihm gegebene Gelegenheit, sich Erna wiederum zu nähern. Zwar hoffte er nicht auf die Gunst eines unbelauschten Gesprächs mit ihr, die, wenn auch der Zufall sie ihm freundlich gewähren würde, ihr Ernst und ihre Festigkeit doch gewiß ihm verweigert hätte. Aber der Entschluß, ihr schriftlich auszusprechen, was er litt, erleichterte sein schwer beladenes Gemüth, und in dem Geschäft, ihr zu schreiben, fand er Linderung seiner Quaalen.

Wenden Sie Sich nicht unversöhnlich von dem Unglücklichen ab, begann sein Brief, der neben dem tiefen Schmerz, Sie auf ewig verloren zu haben, nicht noch Ihren Unmuth zu ertragen im Stande ist.

Kaum darf ich es wagen, auf eine Zeit hinzudeuten,[235] deren Erinnerung Ihnen nur bittere Gefühle, mir nur die heiße Gluth der Schaam darbietet. Es ist die Zeit unserer ersten Bekanntschaft – und ob es gleich schonender für uns beide wäre, sie in schweigende Vergessenheit zu begraben, so muß ich ihrer doch noch einmal erwähnen, wenn ich den einzigen Zweck erreichen will, der mir unter den Trümmern meines Daseyns noch des Strebens werth scheint, versöhnt nämlich mit Ihnen und bemitleidet von Ihrem Herzen auf immer von Ihnen zu scheiden, wenn mein Beruf mich – und vielleicht bald – zur blutigen Thätigkeit des Kriegs, und – – ich darf wohl hoffend und sehnend hinzufügen – zum Tode ruft. Ja, ich beschwöre den Schatten der Vergangenheit, wenn auch nicht mich rechtfertigend, doch mich entschuldigend, vor Sie zu treten. Werfen Sie einen Blick der unpartheiischen Prüfung auf meine erste Jugend, die mich ohne Grundsätze, ohne Festigkeit, ohne eine leitende Hand, die mich vom Abgrund der Verführung zurückgehalten hätte, in das betäubende Gewühl der großen Welt stieß, und mich bei lebhaftem, leicht gereiztem Gefühl allen Gefahren schlechter Gesellschaft, allen Lockungen glänzender Zerstreuungen Preis gab.

Früh hatte ich meine Aeltern verloren, und nur wie ein immer undeutlicher werdender Traum[236] dämmerte das Andenken der Lehren meiner frommen Mutter in meiner Seele, um bald von dem wüsten Treiben eines geräuschvollen Lebens verdrängt, obgleich nicht völlig verlöscht zu werden.

Die Verhältnisse meines Standes, und das Vermögen, dessen Gebrauch, oder vielmehr Misbrauch mir von einem allzunachsichtigen Vormund schon sehr früh gestattet wurde, bahnte mir die gefahrvollsten Wege, und ich gerieth in Verbindungen, die in meinen Augen dem Heiligen seine Glorie, der Reinheit ihren Glanz, der Unschuld ihren Schleier entrissen.

Das Leben in seinen tausendfachen Gestaltungen zu beobachten, und es in seinen leisesten Nüancen zu belauschen, schien mir allein der Aufmerksamkeit werth, und da ich viel Unwürdiges unter frommer Hülle entdeckte, dünkte ich mich mitten in der Frivolität eines wenigstens nicht durch Heuchelei befleckten Lebens weniger strafbar und verächtlich, als so mancher, der gleisnerisch den Schein beobachtend, mit Ansprüchen auf äußere Tadellosigkeit ein wohlgegründetes Recht auf innere Geringschätzung verband.

So fand ich oft alle Laster mit der strengsten Ausübung religiöser Gebräuche vereinigt. Dies machte mein Urtheil einseitig, und erklältete mich gegen alle Form, aber Gott starb dennoch nicht in meinem Herzen, wenn auch mein Betragen[237] ihn oft zu verläugnen schien. Aus den bunten Erfahrungen, die ein immerwährender Rausch mich sammeln ließ, bildete ich mir ein System der Lebensphilosophie, das, wie ich meinte, meiner Individualität am genauesten angepaßt war, und das mir genügte, indem es jede Foderung der Moral ausschloß, und es mir als vernünftig darstellte, die Blüthen freier Jugendlust nicht mit den scharf einschneidenden Faden der Pflicht in Straus oder Kranz zu winden, wie die kalte Gewohnheit verjährter Gebräuche es wollte.

So im vollen Brausen aller Leidenschaften, die Freiheit als höchstes Gut betrachtend, und noch nicht übersättigt durch die zügellosen Genüsse, die sie mir bot, lernte ich Sie kennen, und früher noch die Absicht meiner Tante, uns zu verbinden.

Gewöhnt an die schimmernde Koketterie eitler und blendender Modedamen, hätten nur die schlauen Intriguen einer solchen mich damals unmerklich in den Netzen der List und der Verstellung verstricken können, um mich zu einer immerwährenden Verbindung zu bewegen. Der hohen Einfalt, der stillen Würde Ihres Charakters und seiner oft an's Aengstliche gränzenden Schüchternheit gelang es nicht, mich zum Opfer meiner Freiheit zu verleiten, da der geheime Götzendienst der Eitelkeit in meinem Innern keine Nahrung fand, und[238] mir der Sinn noch verschlossen war, der das tiefe und heilige Gemüth hätte erkennen können, das in solchen Zügen sich offenbart.

So bebte ein leiser Schauer in mir vor der strengen, schmucklosen Wahrheit Ihrer Gesinnung so wie Ihres Wandels unwillkührlich zurück, und so wenig die Raupe ihr künftiges Schmetterlingsdaseyn zu ahnen im Stande ist, eben so wenig ahnete auch ich, daß spätere Zeiten, mit der Erkenntnis Ihres ganzen Werths, die bitterste Reue, mein Glück leichtsinnig verscherzt zu haben, in mir erwecken würden.

Um den Zorn meiner Tante nicht durch Widerspruch zu reizen, beschloß ich, indem ich mich leichtsinniger und verdorbener stellte, als ich war, Ihre gute Meinung von meinem Charakter zu zerstören, ohne die – das wußte ich wohl – eine so fromme Gesinnung, wie die Ihrige, sich nie zu einer Verbindung auf ewig entschlossen haben würde.

Der Erfolg rechtfertigte meine teufelische List. Sie wandten sich mit Abscheu von einem Menschen weg, der es frei bekannte, daß er ohne Religion und Grundsätze sei, und der dem Heiligen, was Ihre Seele verehrte, Hohn sprach. Dies unwürdige Spiel noch durch die erheuchelte Betrübnis krönend, mit welcher ich meiner Tante klagte, daß Sie mein Herz verschmäht, meine Hand verworfen hätten, kehrte ich, froh den[239] Fesseln des Ehestandes entronnen zu seyn, in das seelenlose Geräusch der großen Welt zurück, das mich damals fester anzog, als alle Bilder eines reinen häuslichen Glücks in der Perspective meiner Zukunft.

Mit bitterem Schmerz, mit nagender Reue war ich mein eigener Ankläger. Darf ich – zur Wahrheit nun zurückgekehrt und durch unauslöschliches Weh versöhnt mit ihr, die ich einst so freventlich verletzte, jetzt auch mein Vertheidiger seyn? –

Nicht lange dauerte der Rausch fort, der mein besseres Selbst umfing. Bald erkannte ich die Nichtigkeit der Freuden, denen ich nachgejagt war, und die Sehnsucht nach einem höheren Glück, als das schale Einerlei eines immer zerstreuten Lebens mir bot, wandte mich ab von dem betretenen Wege, um mich einem besseren zuzuführen.

Aber ach, um mit Freudigkeit auf ihm fortzuwallen, hätt' ich einer leitenden Hand bedurft! Vergebens streckte ich die meinige aus – kalt, nicht von meinen Leiden bewegt, nicht von meiner Innigkeit ergriffen, nicht durch meine Reue erweicht, zog sich die von mir zurück, die allein mir hätte die Paradiese des Lebens öffnen können.

Indessen – ich klage Sie nicht der Härte[240] an, Erna, ohne Sie zugleich zu entschuldigen. Sie kannten mich zu wenig, um das Bild des Frevlers, das noch dunkel im Hintergrunde Ihrer Seele ruhte, von dem Bilde des Gebesserten, im Prüfungsfeuer des Entbehrens Geläuterten, sich selbst klar Gewordenen zu trennen.

Denn daß mein Herz, diese Wohnung des regsten Gefühls, und – als ich auf Sie Verzicht leisten mußte – der wühlendsten Verzweiflung, dennoch nicht wieder zurücksank in den Abgrund früherer Vergehungen, aus denen das geistige Vermögen besserer Erkenntnis mich erhoben, daß ich mitten im Dunkel einer ewigen Hoffnungslosigkeit mich rein erhielt, als winke Ihr Besitz mir als Lohn aus der Ferne – das ists, worauf ich stolz bin, denn dies Bewußtseyn löscht den Schatten aus, den meine früheren Fehler auf die Vergangenheit werfen, und eben so wenig wie der Himmel den zerknirschten Sünder zurückstößt, der reuig aus den Labyrinthen weltlicher Verführung zu einem edleren Wandel zurückkehrt, eben so wenig fühl' ich mich jetzt mehr durch meinen moralischen Werth von den besten Menschen auf Erden geschieden – folglich stehe ich auch Ihnen nahe, denn in herber Entsagung und unerschütterlicher Willenskraft hab' ich die Stufen erklimmt, die zu Ihrer Höhe hinauf führen.[241]

Und nun, zurückgekehrt in die Gegend, wo Sie athmen, doch ohne es zu ahnen – durch Zufall – wenn es anders Zufälle giebt – in Ihr Haus versetzt, ohne es zu wissen oder zu wollen, ist die ganze Kraft der Leidenschaft, die Sie mir eingeflößt haben, wieder in mir emporgeflammt, so eifrig auch mein jahrelanges Streben war, sie durch Vernunft, Zerstreuung und die abkühlende Erinnerung gekränkten Stolzes und verschmähter Liebe zu ersticken. Sie wiedersehen und alles von Neuem zu empfinden, was ich einst empfand, als ich an Ihren Besitz das höchste Ziel meiner Wünsche knüpfte, war eins. Denn obgleich die Erfahrungen des Lebens nach und nach den Charakter abschleifen, wie der immer kreisende Umschwung von tausend und abermal tausend Wellen endlich den scharfen Kiesel glatt spült, so macht ein Herz, das wahrhaft geliebt hat, doch eine Ausnahme von dieser sonst so sicheren Regel, und der unheilbare Schmerz des meinigen überzeugt mich, daß mein Gefühl für Sie ewig eben so glühend bleiben wird, als die Hoffnungslosigkeit unüberwindlich ist, die uns scheidet.

Diese Gewißheit in der tief verwundeten Brust, fragen Sie mich um den Zweck dieser Zeilen? – Ach – weiß ich ihn selbst? Ich habe Sie beleidigt, als ich das Schweigen brach, das Ehrfurcht[242] für die Verhältnisse der Gattin und Mutter mir hätte auferlegen sollen – ich habe mit der ganzen Bitterkeit der Erkenntnis meines verlorenen Lebens die sanfte Milde zurückgewiesen, mit der Sie die Gährung meines Innern zu besänftigen strebten, und mit aller Ungerechtigkeit leidenschaftlicher Entrüstung die ganze Schuld meines Elends auf Ihr weiches Gemüth gewälzt – – das ists, was ein innerer Drang mich abzubitten und abzubüßen zwingt.

Denn ich weiß es ja – Sie waren es nicht allein, die mein Urtheil bestimmte, sondern die, die es aussprach, hat unläugbar den größten Antheil an der Entscheidung desselben, da sie den Einfluß misbrauchte, den Gewohnheit und die verjährte Anhänglichkeit Ihres kindlichen Herzens ihr einräumen. Ich sehe ein, Auguste ist Ihnen lieber als ich, und Sie mögen Recht haben, wenn Sie in ihr die mütterliche Freundin ehren, die Ihre Kindheit pflegte und eine stets theilnehmende Zeugin Ihrer Schicksale blieb. Aber lassen Sie mich in der Zahl Ihrer Freunde nicht mit ihr in einer Klasse stehen – ich nehme eine geringere für eine Auszeichnung an. Denn ich verabscheue sie als den feindseligen Dämon, der mein Daseyn vergiften half, indem sie, meinen Charakter keiner näheren Prüfung würdigend, ihn nur durch das gefärbte Glas der Partheilichkeit[243] betrachtete. Sie haßt mich im Geheim, und findet den Grund dazu wohl nur in sich – denn von einer einzigen Uebereilung, die ein gebessertes Leben wieder gut zu machen sich bemühte, konnte sie ohnmöglich die Veranlassung entlehnen, mit unversöhnlicher Rachsucht Ihren Entschluß zu meinem Nachtheil zu leiten und meine Existenz in eine unwandelbare Hölle umzuschaffen.

Und nicht mich allein treffen die Folgen dieses heimtückischen Einwirkens. Auch Sie, Erna! – ja ich bin mit wehmüthigem Stolz davon überzeugt – auch Sie würden glücklich an meiner Seite gewesen seyn. Daher ist sie mir hier und in der Ewigkeit verantwortlich für Ihren Frieden – denn wenn ich Ihnen und Linovsky gegenüber stehe, fühle ich es klar, auch Sie hat ihr kalt verwerfendes Gemüth um den Himmel betrogen, den gegenseitige Liebe gewährt.

Doch nun genug. Mir bleibt nichts mehr im Leben zu wünschen und zu hoffen übrig, als daß Sie Sich herablassen werden, über meine Zukunft zu entscheiden.

Schon habe ich, da die politische Lage der Dinge und die kriegerischen Rüstungen meines Vaterlandes uns den nahen Ausbruch gerechter Feindseligkeiten erwarten lassen, dem König meine Dienste angeboten, und das Versprechen einer zweckmäßigen Anstellung erhalten. Aber diese[244] trübe Zwischenzeit, welche noch diese Erwartung von der Erfüllung des Verlangens trennt, das sich in mir nach beschwichtigender Thätigkeit sehnt – wie soll ich sie ausfüllen, Ihnen so nahe?

Soll ich Sie meiden, oder fortfahren, Sie zu sehen? Soll ich, zu ewigem Schweigen verdammt, mich zwingen, stumm neben Ihnen den Schmerz Ihres unersetzlichen Verlustes zu ertragen, den jeder Blick, auf Sie gerichtet, mir erneuert – oder darf ich dem wunden Herzen Luft machen, und – ohne die Strenge Ihrer Grundsätze zu beleidigen, es zuweilen aussprechen, was ich leide, um in Ihrem Mitleid – ein Gefühl, das selbst die reinste Tugend nicht verbietet – den einzigen Balsam zu finden, der mir Linderung zu geben vermag?

Denn, Erna! die Blume, die man nicht brechen darf, um sie an seinem Busen zu tragen – sie wird nicht durch die Thränen entweiht, mit denen Wehmuth sie benetzt. Entscheiden Sie – denn im Kampf mit mir selbst und mit den Dornen meines Schicksals traue ich, unsicher schwankend, dem eigenen Ausspruch nicht, und folge willig, wie einem höheren Gesetz, dem, was Ihre bessere Einsicht über mich verhängt. Und vor allem – senken Sie durch einen Blick der Güte, durch ein Wort der Vergebung den Frieden wenigstens wieder in meine zerrissene Seele,[245] den es in Ihrer Macht steht, mir zurückzugeben – damit zu dem Schmerz, den zu dulden ich verurtheilt bin, sich nicht noch der Vorwurf gesellt, Ihren Unwillen verschuldet zu haben.

Quelle:
Charlotte von Ahlefeld: Erna. Altona 1820, S. 233-246.
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