Splitter

[298] Romain Rolland: »Nicht weil Moses oder Christus verboten hat, dem Nächsten und sich selbst Leid zuzufügen in irgendeiner Art (geistig, seelisch, körperlich, sexuell, ökonomisch), soll der scheinbar gläubige Mensch sich enthalten mit Willenskraft aus dem Born seines bisher unausgeschöpften Idealismus, sondern weil es gegen die Natur des Menschen selbst ist zu jeglicher Stunde, sich und dem Nächsten Böses zuzufügen! Es ist gegen seine ganze organische Organisation! Und Das zu erkennen, ist erst Kultur! Niemand braucht es ihm daher erst in der Religion vorzuschreiben, da diese Religion bereits seit jeher in ihm physiologisch vorhanden ist!«


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Rodin an die jungen Bildhauer:

»Die Meister unter Euch aber werden Diejenigen werden, die, was alle Welt bereits ewig gesehen hat, mit ihren eigenen Augen nunmehr erschauen, und so die Schönheit in jenen Dingen erfassen werden, die zu gewöhnlich und all täglich-nahe sind, um den Anderen aufzufallen!«

Quelle:
Altenberg, Peter: Mein Lebensabend. Berlin 1–81919, S. 298-299.
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Mein Lebensabend: [Reprint der Originalausgabe von 1919]