CXIII.

[125] 1. Es jagt ein jäger wolgemut,

er jagt aus frischem freien mut,

er jagt auff breyter heyden,

er jagt derselben thierlein viel,

mit seinen schnellen winden,

ja winden.


2. Er jagt uber berg und tieffe thal,

unter ein stauden und überal,

sein hörnlein thet er blasen,

sein lieb unter einer stauden saß,

thet auff den jäger losen.


3. Er schweifft sein mantel in das grüne graß,

er bat sie das sie zu jm saß,[125]

mit weissen armen umbfangen,

so gehab dich wol mein trösterin,

nach dir steht mein verlangen.


4. Hat uns der reiff, hat uns der schnee,

hat uns erfröret den grünen klee,

die blümlein auff der heyden,

wo zwey hertze liebe seind,

die zwey sol niemand scheiden.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 125-126.
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