XLVI.

[40] 1. Ein megdlein sagt mir freundlich zu,

wie sie mich liebt im hertzen,

ich sahe sie nit, dergleichen thun,

allein mit mir zu schertzen.

Hat wol sein fug,

feins megdlein klug,

merck was ich dich bitt,

jw, jw, feins megdlein versag es mir nit.


2. Nim auff zu gut, was ich dir sag,

thu dich daran nicht kehren,

sich lieb und trew vernim mein wort,

mich dieser bitt gewehren.

Als ich dir traw,

brauns megdlein schaw,

merck was ich dich bitt,

jw, jw, feins megdlein versag mirs nit.


3. Ja was man redt, und halten thut,

das kompt zu gutem gelten,

las du nit ab, ob einen mühet,

das ich bey dir bin selten.

Ist alles mein schuld,

der gnad und huld,

merck was ich dich bit,

jw, jw feins megdelein versag mirs nit.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 40-41.
Lizenz:
Kategorien: