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Von mannicherley Gewächß, so Faustus im Winter, vmb den Christag in seinem Garten hatte, in seinem 19. Jar.

[105] Im December, vmb den Christag, war vil Frawenzimmers gen Wittenberg kommen, als etlicher vom Adel kinder zu jhren Geschwisterten, so da studierten, sie heimzusuchen, welche gute Kundtschafft zu D. Fausto hetten, vnnd er etlich mal zu jhnen beruffen worden. Solches zuvergelten, beruffte er diß Frawenzimmer vnd Junckern zu jme in sein Behausung zu einer Vnderzech. Als sie nun erschienen, vnd doch ein grosser Schnee draussen lag, da begab sich in D. Fausti Garten ein herrlich vnnd lustig Spectacul, dann es war in seinem Garten kein Schnee zusehen, sondern ein schöner Sommer, mit allerley Gewächß, daß auch das Graß mit allerley schönen Blumen dahir blühet vnd grůnet. Es waren auch da schöne Weinreben, mit allerley Trauben behengt, deßgleichen rohte, weisse, vnd Leibfarbe Rosen, vnd ander viel schöne wolriechende Blumen, welches ein schönen herrlichen lust zusehen vnd zuriechen gabe.[105]

Quelle:
Historia von D. Johann Fausten. In: Das Volksbuch vom Doctor Faust. Halle a.d.S. 21911, S. 105-106.
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