Siebente Szene


[85] Vorige. Rosl.


ROSL bringt eine Flasche mit Wein, dazu ein Glas und, einen Teller, worauf ein Stück Rauchfleisch und ein Brot, und stellt es vor Dusterer auf den Tisch. Gsegn's Gott!

DUSTERER. Vergelt's Gott! Schau, die Rosl – die Rosel – no, du bist ja no allweil so sauber beinander wie 's jüngste Dirndl! Schenkt rasch ein. Verlaubst schon, Schwoger, daß sie mir Bescheid tut! Nötigt ihr das Glas auf, indem er sie um die Hüfte faßt.

ROSL. Wann's erlaubt ist? Dein Wohlsein!

DUSTERER tätschelt sie im Rücken. No, bleibst wohl hübsch ledig – hübsch ledig – und brav?

ROSL macht siech los und schlägt ihn auf die Hand. Was is denn dös? Ab.


Quelle:
Ludwig Anzengruber: Werke in zwei Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21977, S. 85.
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