2.

[122] Wohlauf mit Herz und Mut!

Wohlauf! Dem Herrn zu danken,

Der große Wunder tut

Und herrschet ohne Wanken.

Auf! Bringet Lob und Preis

Dem höchsten Gott und Herrn,

Der alles sieht und weiß,

Was nah ist und was fern.


Er ist der Schlachten Held,

Der hoch auf Sonnen wohnet.

Der Unschuld trägt und hält

Und Trug mit Schande lohnet,

Er ist der starke Hort

Der Freiheit und des Rechts,

Weht List der Buben fort

Und Rat des feigen Knechts.


Sein heißt die Majestät,

Die Thronen sein, die Lande,

Er stürzt, was trotzig geht,

In Elend und in Schande,

Was niedrig ist und klein,

Das hebt er aus dem Nichts

Zu hellem Ehrenschein,

Der Gott des Weltgerichts.


Er half uns wunderbar,

Er war der Schwachen Streiter:

Wild schnob der Feinde Schar,

Wild schnoben Ross' und Reiter;

Sie brausten ohne Zahl

Daher wie Flut im Meer,

Sie schlug nicht unser Stahl,

Gott, Gott war unser Heer.
[122]

Drum klinget Freudenklang,

Drum singet Jubellieder

Und fallt mit Lobgesang

Vor seinem Throne nieder;

Auf! Dankt ihm für und für!

Auf! Dankt und betet an!

Gott, Gott ists dort und hier,

Der einzig helfen kann.

Quelle:
Ernst Moritz Arndt: Werke. Teil 1: Gedichte, Berlin u.a. 1912, S. 122-123.
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