2. Wie Georg von Fronsberg von sich selber sang

[342] Mein Fleiß und Müh, ich nie hab gespart,

Und allzeit gewahrt, dem Herren mein;

Zum Besten sein schickt ich mich drein,

Gnad, Gunst verhofft, dochs Gemüth zu Hof

Verkehrt sich oft.


Wer sich zukauft, der lauft weit vor,

Und kömmt empor, doch wer lang Zeit

Nach Ehren streit, muß dannen weit,

Das sehr mich kränkt, mein treuer Dienst

Bleibt unerkannt.


Kein Dank noch Lohn davon ich bring,

Man wiegt mich gring, und hat mein gar

Vergessen zwar, groß Noth, Gefahr

Ich bestanden han, was Freude soll

Ich haben dran?

Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 2, Stuttgart u.a. 1979, S. 342.
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