209. Die Kirche von Hagsfelden.

[192] Außerhalb des Dorfs Hagsfelden stand vor Zeiten eine Kapelle, welche zu dem Kloster Gottesau gehörte und mit demselben durch einen unterirdischen Gang zusammenhing. Als später, nach Aufhebung des Klosters, die Gemeinde eine größere Kirche bedurfte, riß man die Kapelle ab und schaffte das noch gute Holz ins Dorf auf die Stelle, wo die Kirche gebaut werden sollte. In der folgenden Nacht wurde aber all dieses Holz durch unbekannte Macht auf den Platz der Kapelle gebracht, und eben dies geschah in der zweiten Nacht, nachdem das Holz wieder in den Ort geführt worden war. Zum dritten Mal schaffte man nun das Holz auf die für die Kirche bestimmte Stelle, und ein Zimmermann hielt dort in der nächsten Nacht Wache. Trotz dessen war am andern Morgen das Holz wieder da, wo die Kapelle gewesen, und der Zimmermann lag todt bei demselben. Hierdurch endlich belehrt, erbaute man die Kirche auf diesem Platze, wo sie auch noch heutiges Tages steht.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 192-193.
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