264. Schätze und Spuk auf den Weißensteiner Burgen.

[249] Mone's Anzeiger von 1834 S. 259 Nr. 23.

Mündlich.


In dem obern Schlosse, welches noch mehr verfallen ist als das untere, liegt ein Schatz verborgen, wobei ein Geist in Bärengestalt umgeht. Nachts brennt dort ein blaues Feuer, das erlischt, sobald man darauf zugeht, und ein Licht wandelt bis zu den Häusern hinunter und wieder herauf.

Einst grub ein Weißensteiner Bauer, tief in der Nacht, nach dem Schatze; da kam ein schwarzer Mann mit einer Kette und einem schwarzen Hunde und würgte ihn so, daß er nach wenigen Tagen starb.

In Büchenbronn äußerte einmal ein verfahrner Schüler, daß das Schloß den Leuten wie ein Steinhaufe vorkomme, er aber ein eisernes Thor und einen gewölbten Saal sehe, worin eine ganze Gesellschaft verwünschter Männer und Frauen sitze.

Schüler dieser Art, welche wie alte Männer aussehen, kommen alle hundert Jahre in die Gegend und sagen den Bewohnern, wo Schätze verborgen sind.

Auch in der untern Burg liegt viel Geld vergraben, das von einem schwarzen Pudel bewacht wird. Der selbe ist schon mit dem Nachtwächter, ohne ihm etwas zu thun, bis zum Hirtenhäuslein gelaufen und dann durch das Thor in das Schloß zurückgekehrt.

Von diesem führte ein unterirdischer Gang bis in die Burg bei Liebenzell; er ist aber seit lange gänzlich verschüttet.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 249-250.
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