401. Der Hirsch zu Wertheim.

[356] Im vorigen Jahrhundert geschah es, daß zum alten Bergschloß in Wertheim ein Hirsch sich verirrte. Fürst Karl Thomas ersah ihn aus seiner Hofhaltung im Thale und streckte ihn, als er gerade über einen Rebstock sprang, durch einen Schuß aus dem obersten Stockwerk zu Boden. Wegen des gelungenen Schusses gab der Fürst im Hofe der Hofhaltung seiner Dienerschaft ein Fest, wobei der Hirsch verzehrt wurde; auch ließ er auf dem Platz, wo[356] derselbe gefallen, das Standbild eines Hirsches, der über einen Weinstock mit Trauben setzt, errichten. Dasselbe steht noch heute; der dortige Graben heißt davon der Hirschgraben und dessen Thor das Hirschthor.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 356-357.
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