2.

[45] Ein reicher Schwabenbauer hörte von der Schönheit Freiburgs und beschloß, es sich zu kaufen. Zu dem Ende lud er sein Geld in zwei Fässer, fuhr damit nach Freiburg und fragte: »Was kostet das Städtlein?« Daß es tausendmal mehr werth sei, als sein Geld, setzte ihn in große Verwunderung, worüber ihn die Freiburger tüchtig auslachten und noch mehr verspotteten, als die Fässer geöffnet wurden, und darin, statt Geld, Sand zum Vorschein kam. Die Frau des Bauers hatte nämlich das Geld heimlich aus den Fässern geleert, dafür den Sand hineingefüllt, und hierdurch den Beweis geliefert, daß in Schwaben auch gescheidte Leute zu finden seien.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 45.
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