Dritter Auftritt.

[13] HERZOG.

Was sagt Er nun dazu, Feldmarschall?[13]

GENERALFELDMARSCHALL der, an's Fenster gelehnt, eingeschlafen war, auffahrend.

Straf mich –

Hat Alles nichts zu sagen.

HERZOG.

Hunderttausend –

GENERALFELDMARSCHALL.

Und zehnmalhunderttausend – Alles Eins!

Man warte nur ganz ruhig!

HERZOG.

Marschall! Marschall!

Ich fürcht', Er spielt zu hoch das Spiel, und ich

Bezahl's am Ende. – Doch ich wag' es drauf!

Es ist mir gnug, daß Alle gegen Ihn.

Man soll nicht sagen, daß sich Herzog Lüthard

Hat rathen lassen. Ist sein Zögern doch

Zum mindsten gegen allen Rath!

GENERALFELDMARSCHALL.

Nur That

Ist meine Sach', und meines Herzogs Wille

Mein einziges Gesetz, so straf mich Gott!

Ich weiß, daß auszurotten die Vandalen

Des Herzogs Wille ist –

HERZOG.

In Bund und Grund.

KAMMERHERR an der Thür.

Courrier!

HERZOG.

Herein!


Quelle:
Baggesen, Jens: Der vollendete Faust oder Romanien in Jauer. Jens Baggesen's Poetische Werke in deutscher Sprache, Bd. 3, Leipzig 1836 [Nachdruck: Bern, Frankfurt am Main, New York 1985], S. 13-14.
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