273. Die Mützermühle.

[213] Oestlich von Parchim liegt in einem von Hügeln eingeschlossenen Wiesenthale eine Mühle, die Mützermühle genannt. Sie soll ihren Namen von einer früheren Besitzerin haben, die sehr ungern eine neue Mütze (Haube) aufsetzte. In ihren alten Tagen nahm die Gewohnheit noch zu und sie hieß allgemein ›Fru Mütz‹. Der Nachfolger ließ die Mütze, welche als ein wichtiges Erbstück galt und als eine Art schirmendes Kleinod angesehen ward, in der Mühle festnageln, und von da ab hieß sie Mützermühle. In dem benachbarten Tannenwalde zeigt sich des Nachts zuweilen eine weiße Dame.[213] In welchem Zusammenhange dieselbe mit Frau Mütz stehe, wird nicht angegeben.


Niederh. 3, 201ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 213-214.
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