349. Der begrabene Heidenkönig.

[267] Auf dem Felde des Gutes Karenz, zwei Meilen von Dömitz, wird eine Stelle gezeigt, wo ein Heidenkönig in einem goldenen[267] Sarge mit vielen Schätzen begraben liegt. Vor nicht langer Zeit träumte einer alten Frau, sie sehe die Stelle, und es sei ihr geoffenbart, daß sie zuerst auf Steine stoßen werde. Der Traum kehrte dreimal wieder. Sie sagte es ihrem Sohne, der mit einem Freunde auch an der Stelle nachgrub, und zwar eine Menge Steine, aber keinen Sarg fand.

In dem Forste bei Karenz läuft ein in einen Fuchs verwandelter Förster herum.


Gymnasiast Otto Reinhardt aus Wittenburg.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 267-268.
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