402. Der eiserne Stuhl in Eldena.

[301] In der Gegend von Dömitz lebten einst drei Brüder von Quitzow, der eine wohnte in Eldena, der andere in Wendisch-Wehningen, der dritte in Dömitz. Einmal verfeindeten sie sich und der Ritter von Wendisch-Wehningen wurde von den beiden andern bekriegt und gefangen. Sie banden ihn auf einen eisernen Stuhl, gaben ihm nur harte Brotrinden zu essen, aber nichts zu trinken. Sie hofften, er werde verdursten, aber nach vierzehn Tagen lebte er noch. Da bat er seine Peiniger, ihm statt der Rinde die weiche Krume zu geben, dann müsse er verdursten. So geschah es und er starb nach wenigen Tagen.

Der eiserne Stuhl wird noch in dem Eldenaer Kirchthurm aufbewahrt.


Seminarist F. Kreutzer aus Dömitz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 301.
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