2. Wie die Teterower ihren Landesvater erfrischten.

[348] Einst als der Landesherr durch Teterow reisen wollte, hatte er sich dort zu seiner Ankunft ein kleines ›Refrischemang‹ bestellen lassen. Als nun der Herzog zur bestimmten Zeit in Teterow anlangte und nach dem Rathhause fuhr, um dort die bestellte Erfrischung einzunehmen, sah er mit Verwunderung sämmtliche Feuerspritzen der Stadt auf dem Markte aufgepflanzt, die alsbald ihre ganze Ladung Wasser über ihn ausschütteten und ihn und seine Begleitung bis auf die Haut durchnäßten; denn so hatten es die gut meinenden Teterower ausgeheckt, dies müßte doch wohl das beste und gründlichste ›Refrischemang‹ sein, welches sie ihrem geliebten Landesvater bieten könnten.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 348.
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