526. Die Glocken von Neuenkirchen.

[383] Vor vielen Jahren wollten die Rostocker die Glocken des Neuenkirchner Gotteshauses gerne für den Thurm ihrer Petrikirche haben. Die Neuenkirchner waren auch für eine stattliche Summe zur Abtretung bereit. Man lud die Glocken auf einen Wagen und spannte acht Ochsen davor. Als sie aber an die Grenze der Neuenkirchner Feldmark kamen, war der Wagen nicht weiter zu bringen. Auch als man noch weitere acht Ochsen davor spannte, ging es nicht einen Schritt vorwärts. Da erkannte man Gottes Willen, lenkte um und mit Leichtigkeit zogen acht Ochsen die Glocken wieder heim.


W.C.F. Steuer. Vgl. Temme 268.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 383-384.
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