561. Tiefe des Lucin-Sees.

[404] Zwei Fischer aus Feldberg wollten die Tiefe des Lucin-Sees ergründen, sie nahmen das Hintertheil eines Wagens, banden daran einen Haufen Stricke und ließen nun Alles in die Tiefe. Die Stricke sanken immer tiefer und tiefer, bis sie zu Ende waren. Da zog es von unten und eine Stimme rief ›Laßt ab und zieht empor, ihr stört unsere Ruhe!‹ Die Fischer zogen erschreckt die Stricke an sich und diese gingen jetzt ganz leicht in die Höhe. Als sie zu Ende waren, fand sich statt des Wagenstückes unten ein Pferdekopf daran befestigt.


Poetisch bearbeitet von F.C.W. Jacoby bei Niederh. 2, 105 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 404.
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