7.

[436] Auf der Mannhäger Mühle kamen vor Jahren eine Anzahl Männer zusammen, um Karten zu spielen, wobei sie lästerlich fluchten. Eines Abends spät trat ein schmucker Jägersmann ein, schaute eine Weile zu und bat dann um Erlaubniß, mitspielen zu dürfen, was ihm auch gewährt wurde. Nach einiger Zeit fiel einem der Spieler eine Karte herunter; die Wirthin leuchtete unter den Tisch und sah zu ihrem Entsetzen an dem Jäger einen Hühner- und einen Pferdefuß. Rasch langte sie nach dem Bücherbrett über der Stubenthür, holte das Gesangbuch herunter und schlug es auf. Sie traf auf das Lied Nr. 202, das sie nun laut vorlas. Da fuhr der Fremde mit abscheulichem Gestank durch das Fenster, so daß er ein ganzes Fach davon mit sich riß.


Küster Schwartz in Bellin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 436.
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