652. Unschuldig Hingerichtete.

[464] Auf der Sanddüne zwischen Wustrow und Alt-Gaarz, da, wo jetzt die Windmühle steht, soll vor etwa zweihundert Jahren eine Frau, die des Hexens beschuldigt war, hingerichtet worden sein. Sie betheuerte vor ihrem Tode ihre Unschuld mit den Worten ›So gewiß ich unschuldig sterbe, so gewiß wird auf dieser Stelle ein Kirschbaum wachsen.‹ Und wirklich ist auf dem dürren Sande ein Kirschbaum emporgewachsen, der lange Jahre auf der Düne gestanden hat.


Fr. H. in Wustrow.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 464-465.
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