665. Schatz gehoben.

[470] Im Blankenhäger Holze verbarg während der Kriegszeit ein Mann sein Geld. Als er dasselbe vergraben, gebot er dem schatzhütenden Geist ›So, nun läßt du es nicht eher fahren, bis dir ein Topf mit steifer Grütze gebracht wird.‹ Hierauf entfernte er sich, in der Meinung, daß Niemand ihn beim Vergraben beachtet hätte. Es hatte aber doch Einer in der Nähe Alles gehört und gesehen. Rasch begab sich derselbe zu seiner Frau und befahl ihr, Grütze recht steif zu kochen und damit einen Topf anzufüllen. Diesen Topf stellte er neben die Stelle, wo das Geld vergraben war und hob den Schatz. Als er am andern Morgen wieder nach der Stelle ging, um mal nachzusehen, war der Topf mit der Grütze nicht mehr da.


Arbeitsmann Fretwurst.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 470-471.
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