1485.

[306] Bei Erntefest, Fastelabend und Neujahrs haben sie in Pölitz oft einen Schimmel gemacht, indem zwei kräftige Mannsleute sich mit einem Bettuch mit dem Rücken gegeneinander lose zusammengebunden, ein Bettlaken übergehangen, und hat sich zwischen die beiden ein dritter reitend hineingesetzt, als Weib verkleidet (als Tennefru, d.h. Marketenderin), mit Strohhut, eine Buddel um den Arm hängend, und vielerlei Redensarten gemacht. Sie schlagen, die ihnen zu nahe kommen, mit Ruthen, und marschiren so eine Weile im Tanz herum, allerlei Spaß treibend.


Die alte Müllersch in Pölitz; durch Pogge. Vgl. Engelien Nr. 30.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 306.
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