Unstern.

[11] Wer solche Last zu heben sinnt,

Braucht, Sisyphus, deine Stärke

Und hat er Herz auch zum Werke –

Die Kunst ist lang, die Zeit entrinnt.


Fern von prangenden Sarkophagen

Zieht zu einsamem Gräberreich

Mein Herz, verhülltem Trommler gleich,

Den letzten Grabmarsch zu schlagen.


Manch Kleinod schläft im Grund versteckt,

Wo niemals es ein Karst entdeckt,

Wo Nacht und Vergessen sich breiten;


Manch eine Blume füllt die Luft

Umsonst mit süßgeheimem Duft

In der Tiefe der Einsamkeiten.

Quelle:
Baudelaire, Charles: Blumen des Bösen. Leipzig 1907, S. 11-12.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Die Blumen des Bösen (Auswahl)
Die Blumen des Bösen
Les Fleurs du Mal /Die Blumen des Bösen: Franz. /Dt
Die Blumen des Bösen: Französisch/Deutsch
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