Fünfzehnter Auftritt.

[58] Die Vorigen. Bremser. Agnes. Gefängniswärter.


AGNES geht mit gesenktem Blick vorüber.

FRAU NÜNECKE. Agnes – ich bin es! – Wir wollen dich noch einmal sehen.

AGNES. Ich dank' euch von Herzen! Seid nicht böse auf mich – wegen dem Kummer, den ich Euch gemacht habe. Mit göttlicher Hilfe wird die Wahrheit an den Tag kommen.

NÜNECKE kleinlaut. Das macht nichts, liebes Kind, heutzutage kann jeder in so 'n Pech kommen.

AGNES. Leb wohl, Tante, ich muß fort – mein Urteil wird gefällt.

FRAU NÜNECKE. Behüte dich Gott! Ich will indes für dich beten.

NÜNECKE beiseite. Dummes Weib! Das soll sie erst für ihren Mann tun.

AGNES. Lebt wohl!

BEIDE NÜNECKES begleiten Agnes bis um Ausgang.

AGNES wird von den beiden Gefängniswärtern weiter abgeführt.

NÜNECKE, FRAU NÜNECKE UND BREMSER welcher das Tor schließt, kehren zurück.


Quelle:
O.F. Berg und D[avid] Kalisch: Berlin, wie es weint und lacht. Leipzig [o.J.], S. 58.
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