Biographie

Anton Birlinger
Anton Birlinger

1834

Am 14. Januar wird Birlinger in Wurmlingen (Kreis Tübingen) als Sohn eines Gastwirts geboren.


1854–1858

Studium der Philosophie und katholischen Theologie in Tübingen (Abschluß Dr. phil.). Während seiner Studienzeit beschäftigt sich Birlinger mit deutschen Rechtsaltertümern und der schwäbischen Brautums-und Erzählforschung, angeregt durch die Arbeiten von Ludwig Uhland und E.L. Rochholz.


1858–1860

Besuch des Priesterseminars Rottenburg am Neckar.


1860–1861

Vikar beim Pfarramt Saalgau.


1861–1869

Privatgelehrter, der mit Hilfe von Stipendien seinen Lebensunterhalt bestreitet.


1861/62

Birlinger legt zwei Bände mit Volksüberlieferungen seiner schwäbischen Heimat vor. Der erste Band enthält die Abteilungen »Sagen, Märchen, Volksaberglauben,« der zweite Band »Sitten und Gebräuche.« Den ersten Band stellt er mit Hilfe des Studienfreundes und späteren Arztes M.R. Buck zusammen. Buck liefert auch Beiträge für den zweiten Band, wird aber namentlich nicht mehr erwähnt.


1862

Unter dem Titel »Nimm mich mit!« erscheint eine Sammlung mit Kinderreimen (2. Aufl. 1871), zu der Franz Pocci sieben Holzschnitte beisteuert.


1869

Habilitation in Bonn bei K. Simrock.


1871

Ausscheiden aus dem geistlichen Stand wegen des Unfehlbarkeitsdogmas (1871).


1872

Außerdordentlicher Professor für Altgermanistik an der Universität Bonn.


1873

Gründung der Zeitschrift »Alemannia.« Mit dem Titel will Birlinger anknüpfen an »das grösste Volk nach den Franzosen, die Alemannen, die ganzen Männer, die Männer schlechthin«, und die Bräuche und Überlieferungen der Region in einem Gesamtzusammenhang (auch einschließlich des Elsaß) dokumentieren.


1874

Ebenso wie die frühe zweibändige Sammlung »Volksthümliches aus Schwaben« verfolgt die nunmehr in Wiesbaden erscheinende Sammlung »Aus Schwaben« (1: »Sagen, Legenden, Volksaberglauben;« 2: »Sitten und Rechtsbräuche«) das Ziel, das schwäbische Erzählgut in all seinen Erscheinungsformen zu dokumentieren. Der Schwerpunkt liegt besonders auf der Wiedergabe von Legenden und der Darstellung religiöser Sitten und Glaubensvorstellungen.


1891

Birlinger stirbt am 15. Juni in Bonn.


Autor der Biografie: Hans-Jörg Uther