460. Waldgeister.

[292] Mündlich.


Im Weiherthäle, durch das man von Hundersingen nach Heiligkreuzthal gehen kann, ist ein Waldgeist. Man hört ihn im anstoßenden Weiherhau oft juxen und wunderschön musiciren, so daß man gern verirrt. Manchmal hat er blos den Namen »Weihermandle«.

Bei Heudorf ist ein Wald beim Schatzberg, in dem der gefürchtete Waldgeist »Hans Ederehe« sein Unwesen treibt. Er ruft im Walde »Ederehehehehe!«

Auf und um das »Hohmichele«, ein altes großes mit Tannen bewachsenes Grabmal, in der Nähe von Hundersingen, geht ein Waldgeist, der irre führt.

Zwischen Dorfmerkingen und Riffingen ist ein Wald, »Bühle« geheißen. Hier geht der Waldgeist »Bühlenmandle« und erschreckt und führt die Leute irre.

Zwischen Ellenberg und Wördt ist im Walde eine alte[292] Mauer, wo sich ein Waldgeist »Brandmandle« aufhält und irre führt248.

248

»Brand« ist ein häufiger Waldname. Ober- und Unterbrändi (Leinstetten); Hinterbrand (Keuerstadt); Brandholz (Einsingen); Brandlewasen (Hundersingen); Bransteig (Tuttlingen); Brandenburger (Schussenried) etc.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 292-293.
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