40. St. Blasiustag.

[20] An St. Blasitag reitet man in der Gegend von Buchau in allen Ortschaften, wo St. Blasius-Kapellen sind, mit sämmtlichen Pferden dreimal um die Kapelle herum und betet jedesmal ein Vaterunser. Die Buben reiten mit ihren Vätern, die Väter führen die Pferde. Hat einer keine eigenen Buben, so reitet er selbst. Dieses ist das größte Vergnügen für die Knaben das ganze Jahr hindurch, weil sie reiten dürfen. Der Ritt geschieht, um Segen zu erflehen für das Vieh im Stalle.

Eine Redensart in dieser Gegend ist auch: »Bläsi schlägt mir 's Kalb ab.«

Ein ähnlicher Ritt geschah im Illerthal, besonders in Dietenheim, um die St. Nikolaus-Kapelle, wobei ebenfalls gebetet wurde.

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 20.
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