252. Güßübel in Biberach.

[230] »Güßübel« heißt in den Chroniken von Biberach immer ein Thurm. Daraus ist ersichtlich, daß ganz früher die Strafe des Güßübels in der Nähe des Thurmes stattfand. In einer Biberacher Chronik des 17. Jahrhunderts Ms. heißt es S. 47: »welcher ein handgelübt nicht halte, der soll 8 Tage in Güßübel mit Wasser und Brot gespeiset werden.«

»Zwei Gantze Canonen waren auf den Gießübel,[230] Siechen Thor und auf die Mauer gethan, daß also der Gießübel unter 300 Schütz Sambt der Mauer gefallen Ist«106.

»Der obere Theil der Stadt hat auch ein Thor gehabt oben am Garnmarkt (beim Biberwirtshaus), das Rehthor genannt, vor uralten Zeiten der Güßübel Gefängnißthurm, allwo die lange Steig anfanget, auf den innern Geigelberg«107.

106

Biberacher Chronik a.a.O.

107

Ostermayers Chronik von Biberach S. 5. 71.

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 230-231.
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