4. Eintritt.

[259] Zuerst kommt die hochwürdige Geistlichkeit von Altdorf, welche mit Kreuz und Fahnen dem hl. Blut außer dem Flecken entgegen gegangen. Hierauf meldet ein jeweiliger Wachtmeister der Studenten-Compagnie durch ein mit dem Degen gemachtes Compliment an, daß Alles in Ordnung sei und die Truppen anrücken.

Den Zug eröffnet wiederum die Compagnie der Herren Studenten; dann folgen die übrigen Compagnien wie beim Austritt.

Sobald das hl. Blut bei der Bühne anlangt, übernimmt dasselbe R.P. Untercustos und überreicht es Sr. Hochwürden und Gnaden Herrn Officianten, der es auf den Knieen empfängt und damit über das Volk den Segen gibt. Hierauf geht die Prozession durch den Klosterhof mitten durch die Compagnien, die von allen Seiten Spalier bilden, unter beständiger Musik, Ertönung aller Glocken, Abfeuerung der Böller, unter Absingung des LXXIX. Psalms unterhalb zur Kirche hinein bis vor den Hochaltar, allwo der lezte Segen gegeben und die Feierlichkeit mit dem hl. Bluthochamt beschlossen wird121.

121

Das Gefäß für das hl. Blut war von gediegenem arabischem Gold und mit guten Steinen besezt; der Wert desselben betrug circa 70,000 Gulden.

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 259.
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