16.

[186] Man hat es oft schon gesagt, und es durchgehends wahr gefunden, daß nichts so unterhaltend ist, als launigte Charaktere45. Vielleicht ist natürliche Laune nicht der eigentliche Gegenstand des Drama; aber sie kann sehr gewiß zur Unterhaltung in einem Roman gebraucht werden; – wenn dieser Roman nur nicht deutsche Sitten haben soll. Wenn ich nämlich sehr vieler Ursachen wegen, glaube, daß das Gemälde solcher Menschen am stärksten intressire, die am meisten unsers gleichen sind, die eine Denkungsart, eine Sprache und Sitten wie die unsrigen haben, und deren Begebenheiten und Handlungen denen gleich kommen, aus welchen der Lauf unsers eigenen Lebens besteht, mit einem Wort, das Gemälde, unsrer Zeit und unsrer Nation;46 – wenn ich dem Dichter nicht anders, als rathen kann, aus dieser nur, nach der Wahrscheinlichkeit, seine Charaktere zu wählen, und nach dem Ideal, das ihm diese gewähren kann, zu zeichnen: so brauch' ich ihm von der Laune im Charakter, nichts zu sagen, weil Deutschlands politische Einrichtung und Gesetze,[187] und unsre allerliebsten artigen französischen Sitten, diese Laune schlechterdings nicht gestatten. Die Erfahrung beweists. Wo findet man Wahrheit, Eigenthumlichkeit des Charakters? Gothisches Gepränge, Feyerlichkeit, Steife von der einen; Höflichkeit, Frechheit, Leichtsinn, von der andern Seite. Ich rede hier von dem Ganzen des Volks, nicht von einzeln Personen. Aus jenem muß der Sittenzeichner seine Charaktere nehmen, weil sich nur, nach den Voraussetzungen warum er lieber deutsche, als andre Sitten wählt, alsdenn die Wahrscheinlichkeit dieser Sitten erhärten läßt. Es würden so seltsame und verschiedene. Umstände zusammen kommen, der Dichter würde so viele, ganz unnatürliche Erdichtungen, häufen müssen, um es uns begreiflich machen zu können, woher die launigte Person ihre Gesinnungen erhalten, wie sie das geworden ist, was er sie seyn läßt, daß er leicht, wider seinen besten Willen, ins Uebertriebene, und natürlich Unwahrscheinliche fallen könnte. –

Doch, wenn ich auch mit Lessingen glaube, daß ohne Laune, oder eigentlich ohne Humor, die alten Dichter die Kunst verstanden, ihre Personen individuel und anziehend zu machen; wenn ich auch gleich weis, daß Er in seinen dramatischen Werken es gewiesen, wie die Alten dies gemacht, und daß[188] ein Deutscher dies auch könne: so wollte ich doch nicht gern, daß unsre Dichter, denen Humor in ihren Werken gestattet ist, sich den Vortheil entgehen ließen, den launigte Charaktere für unsre Sitten und für unsern Geschmack haben können. Ich setze voraus, daß bey Bildung dieser Charaktere der Dichter alle die Umstände wohl beobachtete, unter welchen sie für uns wahrscheinlich und möglich werden können; und dann würden wir wenigstens in diesen Gemälden sehen, wie ein Deutscher Biedermann reden und handeln müßte, dessen Vorfahren die Römer aus Deutschland gejagt, und dessen Söhne oder Enkel die Franzosen öfter als einmal wie Spreu, aus einander geblasen haben. –

Der Wunsch, solche Charaktere, mit der Wahrheit und Richtigkeit, wie ich gesagt, gezeichnet zu sehen, wird es also rechtfertigen, wenn ich hier über das Eigenthümliche des Humors, und das Reizende desselben mich etwas weitläuftiger erkläre.

»Das Wort Laune47, sagt Hr. Garve in der angeführten Abhandlung, soll theils diejenige[189] Anlage des Kopfs anzeigen, durch die ein Mensch alle Sachen von einer etwas besondern Seite ansieht, von allen auf eine etwas ungewöhnliche Art gerühret wird; theils diejenige Gemüthsart, in der er das, was er denkt, oder wozu er Lust hat, und was andre weder sagen noch thun würden, weil sie sich von der Meynung der übrigen, oder von der Gewohnheit einschränken lassen, ohne Zurückhaltung sagt und thut.« – Home48 bestimmt diese Gemüthsart genauer. Da der Humor (für den wir jetzt, vielleicht unrecht, das Wort Laune gebrauchen) in England eigentlich zu Hause gehört, so müssen wir wenigstens den Engländer darüber anhören: »Nichts, was richtig oder anständig ist, wird Humor genannt; noch irgend etwas Sonderbares im Charakter, in Worten oder Handlungen, das man hochschätzt oder verehrt. Wenn wir auf den Charakter eines Humoristen Acht geben, so finden wir, daß das Sonderbare dieses Charakters den Mann in unsrer Achtung verringert; wir finden, daß dieser Charakter aus Umständen entspringt, die zugleich lächerlich und unanständig, und deßwegen in gewissem Maaße belachenswerth sind.« Wenn Home so ganz Recht hätte: so würde die Einführung eines solchen Charakters in einem Werke[190] der Nachahmung sehr viel Behutsamkeit erfodern. Das Vergnugen an der Nachahmung könnte leicht durch das Unanständige dieses Charakters überwogen werden. Und ohngeachtet ich glaube, daß man wohl nie mit Wahrscheinlichkeit in einem49 deutschen Roman einen Humoristen zur ersten Person desselben machen könne: so würde doch auch schon ein untergeordneter Charakter, anstatt daß er vergnügen solle, sehr leicht Ekel erwecken können, wenn seine Sonderbarkeiten allein unanständig wären. Die kleinste Uebertreibung würde diesen Ekel veranlassen; und diese Uebertreibung und Ueberladung der Charaktere ist ein so gewöhnlicher Fehler, daß bey einem Humoristen dieselbe noch zehnmal ehe als sonst wo, möglich werden könnte. Ich setze nämlich voraus, daß der Dichter nicht die Absicht habe, einen solchen Charakter ekelhaft zu machen: eine Absicht, die er billig nie haben sollte, weil ein solcher Charakter in dem Leser nichts, als einen Verdruß erzeugt.

Aber ich glaube nicht, daß ein Humoristischer Charakter jederzeit lächerliche und unanständige[191] Sonderbarkeiten haben dürfe. Die Sonderbarkeit selbst will ich gerne zugeben; sie ist das Hauptingredienz bey dem Humor überhaupt. Meinem Gefühle nach aber, kann man einen solchen Mann von ganzem Herzen lieben, – und mehr noch, als lieben, – hochachten; zwey Empfindungen und die letzte besonders, die man, nach dem Home, für keinen Humoristen haben kann. Ich gesteh es, daß meinem Herzen wenig Personen so nahe liegen, als Kaptain Shandy, und Korpral Trim. Ich wünschte mir wenigstens den Mann nicht zum Freunde, der beyde deswegen verachtete, weil nun einmal ihre Neigungen alle eine und dieselbe Richtung genommen haben, alle sich auf solche Art äußern, als sie in den frühesten Jahren des Lebens gewohnt worden sind. Sie behandeln alles, was ihnen aufstößt, nach Soldatenbrauch, und beziehen alles, was sie hören, auf Kriegerart; aber so harmloß, so unschuldig verfahren sie, – und oft so edel dabey, daß diese Uebermacht ihrer Neigung sie gewiß nicht in meiner Idee herunter setzt. Man erinnere sich nur, daß es eben diese Neigung ist, die in der Geschichte des unglücklichen Le Fever50 so wirksam, so anziehend erscheinet. –[192]

Mich dünkt, daß man überhaupt alle Humoristen in zwey Classen eintheilen könne. Man kann Humorist durch den Kopf – oder durch das Herz seyn; durch eigenthümliche Denkungsart und Urtheil von allen Dingen; oder durch eigenthümliche Empfindungen und Neigungen, denen man sich, ohne Zwang, und Zurückhaltung überläßt. In den Leben und Meynungen Tristrams findet man Beyspiele für beyde Arten; Tristrams Vater für die erste; Onkel Toby, und Trim für die andre. Beyde Arten lassen sich zwar in einem Charakter vereinigen, und in einem gewissen Grade müssen beyde immer einigermaßen vereinigt seyn; aber ich glaube, daß man sie doch, nachdem eine, oder die andre die Oberhand hat, nach dieser sie benennen dürfe, wenn man sie richtig bezeichnen wolle.

Auf den Humoristen der ersten Art scheint ein Theil von dem zu passen, was Home vom Humor sagt. Indem er, vermöge seiner eigenthümlichen Denkungsart, alle äußere Gegenstände, an welchen er seinen Humor zeigt, von einer besondern Seite betrachtet, und auch beurtheilt: so ists natürlich, daß seine Meynungen, mit den Meynungen der andern Menschen, geradeswegs im Widerspruch stehen müssen. Wenn es einem solchen Manne, im wirklichen Leben, nun nicht genug ist,[193] von jeder Sache nach seiner Phantasie bloß zu denken und zu urtheilen, sondern wenn er auch noch immer seine Meynung für die einzige rechte ausgeben, und seine besondern Begriffe noch jedermann aufdringen will: so wird er natürlich sehr geschwinde für unangenehm erklärt werden. Auch in den Werken der Nachahmung kann solch ein Charakter, wenn man ihn immer als mit andern im Widerspruch aufführt, einem Leser leicht beschwerlich seyn, welcher entweder nur eine Seite von jeder Sache sieht – das heißt, die Seite, die gegen ihr liegt, – oder, wenn er auch gewohnt ist, um jedes Ding herum zu gehen, und es von allen Ecken zu betrachten, doch nur das, was er gewöhnlich daran sieht, oder gewahr wird, für das wichtigste und wahrste, und für das vernünftigste bey der ganzen Sache hält. Aber, wenn ein Dichter den Humoristen von der Seite zeigen wollte, so würde dies seine eigne Schuld seyn. Diese Rechthaberey, dies Aufdringen der Meynungen ist so wenig ein Zug des Humors, daß, so gewiß der Humorist sein Urtheil nicht zurück hält, wenn er es sonst fällen will, er sich doch begnügt, von der Sache zu denken, wie er denkt, unbekümmert um das, was andre davon sagen. – Und je nachdem nun die Gegenstände sind, die er beurtheilt, und, seiner Situation nach, beurtheilen[194] kann, je nachdem er sie von dieser oder von jener Seite betrachtet, kann dieser Mann nun freylich belachenswerth seyn, oder nicht. Man thut aber dem einzelnen Humoristen schon Unrecht, wenn man glaubt, daß er alle Sachen nur aus einem Gesichtspunkt allein betrachten könne; er kann sie, nach Maaßgabe seines Temperaments und seiner ganzen Lage, alle mehr oder minder ernsthaft und wichtig ansehen; aber, wenn er nie seine Stelle veränderte, so würde er bald weniger, als individuel; – er würde einförmig, ein Skelet von einem Charakter seyn. – Ich nehme hier die Fälle aus, wo durch irgend eine mächtige Leidenschaft der Humorist in Bewegung gesetzt wird; und wo der Dichter, wie im Drama, nicht Zeit und Raum hat, ihn von mehrern Seiten zu zeigen. – Von dem ernsthaften Humor sind beynahe alle tragische Stücke des Shakespear voll. In keinem Charakter findet sich dessen mehr, als im Hamlet. Aber ich glaube kaum, daß dies den Hamlet, in den Augen des Zuschauers verringert, und daß die Umstände, aus denen der Humor entspringt, belachenswerth sind. Und wenn Hamlet nicht immer allen alles zu sagen scheint, was er denkt: so ists die Schuld der Situation, in welche ihn Shakespear aus gültigen Ursachen versetzt hat. – Aber wenn der Humorist entweder, vermöge seines Temperaments,[195] oder seiner übrigen Lage, sich mit kleinfügigen Gegenständen beschäftigt, und sie als wichtig beurtheilt; oder an wichtigen Gegenständen nur das kleinfügige sieht; oder voll von ihnen, die wirklich wichtigern gar nicht beobachtet; und wenn er dann überhaupt an jeder dieser Sachen das sieht, was andre nicht sehen, und sie so beurtheilt, wie andre sie nicht beurtheilen: so kann dies vielleicht den Mann in unsrer Achtung verringern. So lachen wir über den Schiffs-Kaptän Trunnion, im Peregrine Pickel; auch bisweilen über Tristrams Vater. Mathias Bramble (s. the Expedition of Humphry Clincker) gehört auch zu diesen Humoristen; nur ist sein Humor mehr ernsthaft; und wenn wir, bey gewissen Vorfällen, auch den Mund zum Lachen ziehen: so lieben wir doch den Mann, so bald wir ihn genauer kennen, wegen seiner wirklichen Menschenliebe und Milde, von ganzem Herzen.

Von dieser ganzen Art des Humor gilt es vorzüglich, was Hr. Garve in der schon angeführten Abhandlung sagt: »Andre Charaktere verschließen ihre Betrachtungen in sich, oder richten sie bloß nach den Absichten ein, die sie bey ihrer Rede haben, oder nach den Gesinnungen der Personen, mit denen sie reden. Der launigte Charakter öffnet, so zu sagen, die Seele; er treibt jeden Keim von[196] Gedanken gleich so weit heraus, daß er gesagt werden muß; und läßt uns also mehr von der geheimsten Philosophie des Menschen erfahren, als ein andrer. – Dies ist eben der Vortheil der wahren launigten Charaktere für den Dichter.« – Ich glaube, hierzu nichts hinzusetzen zu dürfen, um dem Romanendichter den Gebrauch zu zeigen, den er vom Humor seiner Personen machen kann; und von dem Anziehenden, das solch ein Charakter haben müsse. Da aber die Beobachtungen des Hrn. Garve so sehr vortreflich von Romanendichtern genützt werden können: so hab' ich sie hier nicht vorenthalten wollen, sondern in der Note mitgetheilt51.[197]

Die zweyte Art vom Humor, welche entsteht, in so fern ein Mensch sich, ohn' alle Rücksicht auf andre, den Neigungen seines Herzens vorzüglich allein überläßt, und so eigenthümlich empfindet, wie jener denkt und urtheilt, – muß freylich nicht einem Manne zu Theil werden, dessen Herz keiner edlen Empfindung fähig ist, und dessen Neigungen auf unanständige und niederträchtige Dinge verfallen können. Ich habe schon den Onkel Shandy und den Korporal Trim als sehr anziehende Beyspiele genannt. Auch könnte man den guten Don Quichotte hieher zählen. Im Ritter Hudibras sind beyde Arten verbunden. Er denkt, und er handelt gleich eigenthümlich; nur hat ihn der Dichter, mit Absicht, solche Eigenthümlichkeiten gegeben, die ihn mehr noch als lächerlich machen. – Wie leicht aber solch ein Humorist von der zweyten Art unangenehm, – wenigstens uninteressant werden könne, davon ist der Charakter des Wildgoose52 (vielleicht aber nur für uns Deutsche;[198] vielleicht gar nur für mich) ein Beyspiel. Seine Neigung verleitet ihn zu Unternehmungen, die mir höchst langweilig werden. Sein Steckenpferd war nicht der Mühe werth, gesattelt zu werden, – wenigstens nicht auf diese Art.

Diese Art von Humor kann man auch anwenden, eine Person ganz lächerlich zu machen. Der Verfasser der History of Friar Gerund Zotes (ein spanischer Jesuit, Lisla) hat seinem Helden so wohl, als seinem Lehrmeister einen eigenthümlichen Hang für einen gewissen lächerlichen Geschmack im Predigen gegeben, der, wenn er auch uns nicht eben belustigt, (weil wir ihn bey uns nicht finden) dennoch für die spanischen Mönche sehr lehrreich gewesen seyn kann, weil er das Lächerliche dieses Hanges auf die lebhafteste Art schildert. –[199]

Wenn ein Dichter, in beyden Arten dieses Humors, sich zeigen will: so muß er die Schriften der Engländer, worunter Sterne zuförderst gehört, fleißig studiren. Es ist sehr natürlich, daß man hier vornehmlich das Eigenthümliche des Humors finden muß, weil die Dichter solche Gegenstände täglich vor Augen haben, und auch zur Unterhaltung der Humoristen ihre Werke schreiben. Ich würde noch sehr viel launigte Charaktere nennen können, wenn ich ein Verzeichniß davon geben wollte. Engländische Lustspiele und Romane wimmeln davon. – Ich begnüge mich aber, die Leser an die Werke selbst zu verweisen, weil das bloße Anführen der Namen, und das, was sich hier davon sagen läßt, doch lange noch die Sache nicht ausmacht, worauf es bey der Bildung launigter Charaktere ankommt.

45

Ich rede hier noch nicht von der Laune in dem Vortrage des Schriftstellers selbst.

46

S. Garvens Abhandlung über das Intereßirende S. 22.

47

Im alten Ben Johnson heißts vom Humor:

When some one peculiar quality

Does so posses a man, that it doth draw

All his affects, his spirits, all to run

Some way – this may be truly said a humour.

48

2ter Th. 12tes Kap. d. Uebers.

49

Ich sage in einem deutschen Roman, und vielleicht. Dem Genie ist viel vorbehalten; und ich will kein Gesetzgeber seyn. – Die Engländer haben übrigens mehr wie einen Roman, in welchem der Held ein Humorist ist. Shandy ist bekannt. Mit der Absicht des Sterne vertzug sich ein solcher Charakter am besten.

50

Life and Opin. of Trist. Shandy Vol. IV p. 75.

51

»Wenn der Dichter das Interesse richtig geschilderter Charaktere und Handlungen mit der Schicklichkeit der Sentenzen verknüpfen will: so muß er solche Charaktere, solche Situationen suchen, deren Entwickelung es mit sich bringt, daß die Personen mehr als andre über ihre Begebenheiten denken, und diese Gedanken freyer, als andre ausdrücken. Dies ist eben der Vortheil der wahren launigten Charaktere. – – Wenn diese Laune bey Leuten von gemeiner Seele vorkömmt, die eben nichts, als etwas Alltägliches, Niedriges, Abgeschmacktes bey den Sachen denken: so ist sie unerträglich. Für solche Menschen ist die Politesse und der Zwang der Gewohnheit ganz durchaus nothwendig, wenn wir sie nicht verachten oder hassen sollen, so wie häßliche Körper nothwendig bekleidet seyn müssen. – Aber ist es ein fähiger Kopf, und ein edles empfindendes Herz, das sich so ganz seinen eignen Eingebungen überläßt: so ist uns in der That sein Umgang lehrreicher und interessanter, als wenn ein eben solcher Kopf und ein solches Herz die Maske des gemeinen Wohlstandes trägt, und, um andern Menschen ähnlicher zu scheinen, den freyen Ausbruch seiner Gedanken und Gesinnungen hindert.« N. Bibl. der sch. Wissensch. 12ten B. 1stes St. S. 34 u. 35.

52

S. The Spiritual Don Quixotte, or the summer's ramble of Mr. Geoffry Wildgoose. A comic Romance. – Ich sage mit Vorbedacht, daß die Schrift nur für Deutsche vielleicht, – oder gar nur für mich wenig unterhaltend ist. Die Engländer, – wenigstens ein Engländischer Kunstlichter urtheilt anders. The piece is written (sagt einer unter ihnen) with spirit and judgment etc. und ein anderer: An entertaining Romance. S. Critical Review und Lond. Magaz. Doch ist die Stimme dieser Beurtheiler nicht immer die Stimme des Volks. – Indessen wenn sies auch wäre: so ist doch für uns Deutsche das Anziehende verloren, weil die Neigung des Wildgoose sich auf einen Gegenstand (die Bekehrungs- und Predigtsucht der Methodisten) gründet, von dem wir sehr wenig wissen.

Quelle:
Friedrich von Blanckenburg: Versuch über den Roman, Leipzig und Liegnitz 1774. , S. 186-200.
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