6.

[89] Ein Blick des Augs hat mich erfreut –

Der Zauber dieses Augenblicks

Wirkt immerfort in mir erneut

Ein leuchtend Wunder des Geschicks.


Drum eine Frage stell' ich dir,

Horch huldvoll auf, mein süßes Leben:

Galt jener Blick des Auges mir,

So magst du mir ein Zeichen geben!


Und darf ich deinem Dienst mich weihn

Und bist du meinem Arm erreichbar,

So wird mein Herz voll Jubel sein,

Und meiner Freude nichts vergleichbar!


Dann leb' ich fort durch alle Zeit

Im Wunderleuchten des Geschicks

Den Augenblick der Seligkeit,

Die Seligkeit des Augenblicks!


Quelle:
Friedrich von Bodenstedt: Die Lieder des Mirza-Schaffy von Friedrich von Bodenstedt, Leipzig [1924], S. 89-90.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Die Lieder des Mirza-Schaffy
Die Lieder Des Mirza-Schaffy
Die Lieder des Mirza-Schaffy
Die Lieder Des Mirza-Schaffy Pseud. (German Edition)