19.

[114] Fürcht nicht, daß ich in das Gemeine

Und Rohe mich vertiefe,

Solange ich von gutem Weine

Und guten Witzen triefe.


Von manchem Liedesedelsteine

Der Glanz verborgen schliefe,[114]

Wenn ihn der Duft von gutem Weine

Nicht in das Dasein riefe.


Wo bliebe der höchste Berg, wenn seine

Höhe bloß aufwärts liefe?

Zu Füßen wachsen ihm die Weine.

Er hält sich durch die Tiefe!


Und so erkenne du auch meine

Höhe in meiner Tiefe:

Solang ich sie bei gutem Weine

Durch guten Witz verbriefe!


Quelle:
Friedrich von Bodenstedt: Die Lieder des Mirza-Schaffy von Friedrich von Bodenstedt, Leipzig [1924], S. 114-115.
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