Das III Capitul.

Von außtrucklicher vnnd Kundlicher Anruffung der bösen Geyster.

[88] Die jenigen / so auß vermeinung den sachē wol zuthun / den Boßhaffen Geyst vmb Rath / Trost / hůlff vnnd beystand anruffen / meinend / das er Gott sey /Inmassen solches noch in vilen Occidentalischen Insulen geschehen pfleget / auch bey den alten Heyden viel ist bräuchlich gewesen / die sind gleich so wenig Zauberer / als die so Sonn vnd Mon vnd andere Creaturen anbetten. Wiewol man wol sagē mag / daß die Abgöttisch sein. Hie aber zufragē / ob Gott mit jhrem guten Gewissen zu friden sey / da befehl ich Gott dem Herren das Vrtheil.147 Dann diß hieß Gott zu tieff in seine Geheimnussen Einsteigen: gleich wie die / so mit Ewiger verdamnuß den Socratem / Phocionem /Aristidem den Gerechten / als die abschewlichsten Zauberer haben Verdammet / vnnd darzu gleicher Straffwürdig erkannt. Dann das Gesatz Gottes sagt /man soll die straff nach wichtigkeit der vbelthat vnn vbertrettung erkennen.148

Aber die jenigen vnter den Heyden / welche den Vnterscheid der gutē vnd bösen Geyster wußten /vnnd nicht allein jre Kinder auffopfferten / sondern auch Hurerey / Ehebruch / Sodomy vnnd andere grewel / hindan gesetzt jhre natůrliche Rechtmäsigkeit vnnd alle Vernunfft / so Gott inn jhre Seelen / eingebildt gehabt / getrieben haben dardurch jhr vorhaben außzuführen / die waren nicht allein Abgöttische Leut / sondern auch Zauberer.149 Auch haben alle Philosophi vnnd Gesatzgeber solche Leut gestrafft. Daher Warnet auch Gott sein Volck / das er die Amorrheer vnnd andere Völcker / so auff der gleichen Zaubereyen sich gelegt hatten / von dem Erdboden habe außgerottet.

Vnnd der Senat zu Rom hat die Bachanalia, oder Faßnachtrasung / vonwegen des Schrecklichen Grewlichen Zauberwercks / das man Nachts darbey zutreiben pflegte / verbotten / vnnd auß Rom vnd gantzem Italia verbannt.

Nicht desto minder aber fährt der Teufel fort / sein möglichen Ernst Anzuwenden / die Menschen zubejochen vnnd jhm dienstbar Zumachen / Darmit sie von der Waren Anruffung Gottes abgezogen werden.150 Vnnd solchs kan er desto fůglicher ins werck richten /dieweil Gott Vnsichtbar ist / vnnd die Leut / wann sie die wunderbare Schöne der Sonnen / vnnd den Ordentlichen Lauff der Himlischen Liechter / sampt jhren Kräfften vnnd frembder bewegung ansehen vnnd betrachten / sich gar leichtlich zur Anruffung vnnd lob der Sonnen / des Mons / vnnd demnach des Jupiters vnnd anderer Himlischen Cörper lassen bewegen vnd auffbringen.

Inn massen auch an Noa erscheinlich / der wol seine Kinder vnnd Enckel recht gelehrt gehabt / an allen orten GOTT zuopfferen / aber von den Nachkommenen bald zu Verehrung der Sonnen vnnd des Mons vnnd anderer Himlischen Cörper ist verkehrt worden.151 Welchs als es Abraham inn Chaldea gesehen / hat er solches fůr vnrecht vnd ein Gottsverrähterlichen handel gescholten vnd gestrafft / aber ist darůber vbel empfangen worden: Innmassen Philo /Joseph / vnnd Moises Maymon solches einmütiglich bezeugen. Vnd darauff[88] darauff hieß jhn Gott auß dem Chaldeerland hinweg ziehen / auff daß er bei jhm vnd seiner gantzen Nachkommenschafft das recht gemerck der Kirchen erhielte.

Nach dem nun der Sathan die Anruffung der Himmlischen Cörper erhalten / hat er allgemach fort gefahren / sie dahin zubewegen / daß sie die Element auch anbetteten / vnnd sonderlich das Fewr / welchs alle Völcker stets in grosser verehrung gehabt haben: Vnn folgends die Erd / als die Mutter vnd Auffbringerin der Menschen / vnd alles guten.152 Bliben also an diesen vergenglichen vnd veränderlichen eusserlichen dingen behangen / hindan gesetzet höher sich zuerschwingen / vnnd jhren verstand vnnd betrachtung zu dem Herm Gott Schöpffer aller ding zu erheben vnd zurichten.

Von der Anruffung der Element / sind sie alsdann auff andere Creaturen gefallē / vnnd endlich angefangen die Götter anzuruffen / von welchen sie jhnen gedichtet haben / als hetten sie Brot vnnd Wein erfunden / die haben sie genennet Bachum vnnd Cerem.153 Die Egyptier haben vnter dem Namen Apis, einen Ochssen angebett / als das aller nutzlichst Thier. Vnd Sathan / damit er solchen Wohn stärckte /erschien bißweilen inn gestalt eins Ochssen / vnnd wann er dann todt war / trib man groß seufftzen vnd heulens vmb jhn.

Auch haben die Israeliter / als sie disen Egyptischē Aberglauben mit den Apis inn jrem Hertzen eingegrabē gehabt / Gott / der sie auß Egyptenland geführt /durch ein gegossen Kalb anzeigen wöllen: Vermeinend / daß der Gott Himmels vnd Erden / den sie anrufften in form eines Kalbs fůglich möge vorgestellt werden. So jhnen aber Gott bei Lebens straffe verbotten gehabt / jhme einige gestallt / Gleichnuß oder Figur anzudichten oder zu geben. Vnd deßhalben hat auch sein zorn vber diser Anbildung sehr angebronnen / vnd eine grosse straff vber das Volck ergehn lassen.154

Der Sathan ist an dem noch nicht benůgt gewesen: Sondern hats noch gescheider angriffen. Dann die grossen Potentaten / Fürsten vnd König / (wie Salomon im Buch der Weißheit sagt) wann jhnen jhre Kinder / die sie gar hertzlich lieb hatten / zu frů mit Todt abgiengen / auff daß sie jhr gedächtnuß stäts erhielten / liessen sie dieselbigen abbilden vnd malen /vnd bewarten sie gar köstlich mit prächtigem Schmuck / vnd triben so viel geprengs mit jhnen / biß sie zu letst gar anfiengen sie zuküssen / vnd mehr als bei jhrem leben zu ehren.155

Inn massen man vom Keyser Augusto inn dem Suetonio liset / das er jedes mal / wann er auß dem Capitolio gangen / das Bild seines kleinen Enckels / so gestorben / vnnd wie Cupido geformiert gewesen / gekůßt habe.156 Gleichmäßige Ehr ist auß Gleichßnerey der Vnterthanen auch den Königen vnnd Fůrsten geschehen. Dann wir lesen im Herodoto / das zu oberst auff dem Thurn zu Babel ein Tempel sey gewesen / der dem König Belo auß Assyrien / welche man den Jupiter nant / ward zu ehren geheiligt vnd beeigenet.

Nach dem nun die Assyrier vnn Chaldeer angefangen / die Obherrschung vnnd Monarchy vber alle Völcker in Asien vnd ein gut theil Affricæ zu vberkommen / da seind auch jhre Opffer vnnd Aberglauben durch alle dieselbigen Nationen gemeyn vnn breuchlich worden: Vnd von dannen allezeit zu andern Völckern fortgegraset: Dann daß Assirisch Keyserthumb hat sich vber die massen weit erstreckt / nemlich in Hundert vnd Sibenzehen Prouintzen / Landschafften vnd Regierung: Darunder daß Königreich Egypten eine gewesen: welchs doch zweymal grösser als dz Königreich Franckreich ist.157 Biß letstlich die Assyrischen Ceremonien auch inn Jonien vnnd gantz Griechenland seind eingerissen.

Vnd deßhalben / da Gott inn Jesaia redet / da verflucht er Babylon fůr einen Grewel: Dieweil sie jhre Aberglauben / Gespenst vnnd Zaubereien zu allen Völckern hat fort geschickt vnnd eingeschleiffet.158 Dann Porphyrius / als er an den Boethum schreibt /vnn Theodoritus / vnn Jamblicus stimmen hierinn vberein / daß alle alte Aberglauben seien auß Chaldea kommen / vnd entstanden:

Darauff als man angefangen die Menschen zu vergötten / oder Götter auß jhnen zumachen / da hat man derselbigen[89] kein end wissen zufinden / sondern ist ein vnzahl der Götter darauß erwachssen.159 Dann inn massen die Alten verzeichnet / hats nicht minder dann sechs vnd treissig tausent derselbigen gehabt: ohn die Götter: so sie Manes, als jhrer Eltern vnnd Verwandten Geister nandten: derselbigen / wie jeder erachten kan / ist gar ein vnzahl gewesen: Vnd gleichwol ehrten sie dieselbigen Haußgeister auch fůr Götter /opfferten jhnen / vnnd hielten jhre bestimpte Schlamp vmb ihre Gräber.160 Wider welche die H. Schrifft scharpff redet / vnnd solche Grewel straffet / als sie spricht: Et comederunt sacrificia Mortuorum. Das ist. Sie haben Todten opffer gessen.

Vnter dem schein solcher Opffer hat man angefangen die Seelen der Verstorbenen anzubetten: Welches dann die Necromantia ist vnd heisset: vnd mag sein /daß diß / das aller ältest vnd erstes Zauberwerck sey gewesen: dieweil man doch ohn das von altem her die Zauberer allein mit disem Namen Nicromanticus hat genennet.161 Auch sicht man inn dem Propheten Jesaia / daß er solch Gottloß stuck vermaledeiet / als er spricht: Soll man dann die Todten fůr die Lebendigen fragen? Soll nicht ein Volck seinen Gott fragen?

Vnd Saul / als er den außgang der letsten Schlacht mit den Philistern wöllen erfahren / hat er sich bei der Zeuberin zu Endor Rhats erholet: Dieselbige hat als bald den Samuel angeruffen / oder viel mehr des Samuels gestalt vnnd Bildnuß die sie allein sahe: da dargegen Saul nichts desselbigen sehen kont.162 Damals fraget Samuel den Saul: Warumb er jhm seine Rhu zerstörte / so jhn doch Gott verlassen habe / vnd daß Reich dem Dauid vbergeben / dieweil er Gottes Wort nicht gehorsam sey gewesen: Vnd derwegen werde er vnd seine Kinder folgendens tags bei jhm sein.

Ich weiß wol / das etliche Theologi darfůr halten /es sey der Teuffel / vnd nicht der Samuel gewesen: Aber der grösser theil helt das widerspiel: Vnd der Text im Prediger Salomonis im xlvj. Capitel beweißt es klärlich / da vnter anderm lob des Samuels geschriben steht / er habe nach seinem Todt auch Propheceiet / vnnd des Königs Todt / sammt der Philister Sieg vorgesagt.163 Justinus Martyr ist auch auff dieser meynung / vnd der Rabi Sædias / vnd Haias / vnnd beinahe alle Hebreer. Zu dem / daß auch darbei zumercken / daß die Antwort / die dem Saul durch die gestalt des Samuels / welche etliche für den Teuffel außgeben / ist widerfahren / fünffmahl den grossen Namen Gottes Iehouah inn sich begreiffet: Welchen allein zuhören die Teuffel schew tragen. Darumb inn betrachtung dieser vngleicheit / ist mir erlaubt / der meynung des Rabi Dauid Kimhi / die er vber dises ort hat entdeckt / zufolgen: Vngeacht / daß Tertullianus im Buch von der Seelen / vnnd S. Augustinus beweisen / daß es der Teuffel sey gewesen.

Will mich derwegen in widerlegung der Gegenmeynung nicht lang hie saumen: Noch auch den Saul vrtheilen / dieweil er den König Amalech / vnnd alle Gefangenen / sampt dem Viech / nicht nach Gottes befelch getödtet hat.164 Dann diß hieß zu weit Gottes Rhat erförschelen: Sonderlich auch in erwegung / dieweil er / der Saul vmb solch verbrechen hart genug /so lang er gelebt / ist gestrafft worden / als nemlich mit dem Sathan / der in solcher massen geplagt / daß er offt in eusserste Vnsinnigkeit ist gerhaten.

Nun gibt aber S. Paulus zun Corinthern / den Rhat / daß man den jhenigen / so zu grosser ärgernuß der auffgehenden Kirchen zu Corinth / Blutschand getriben gehabt / inn den Bann thun solle: auff daß / so sein Leib des Teuffels gewalt jhne zuplagen wird vbergeben / sein Geist darneben auff den Tag des Gerichts erhalten werde.165 Auf welchs sich auch schicket / daß der erschienen Samuel sagt / Morgen wirstu bei mir sein: nach dem er nemlich billicher massen ist geplagt worden / vnd seines vngehorsams halben /weil er nicht alle Amalechiter sammt dem Viech getödt gehabt / von Gott ist verlassen gewesen.

Gleich wie auch inn gleichem fall im dritten Buch der König im dritten Capitul zu dem Propheten / der zum König Hieroboam gesandt war worden / gesagt wirt / das vmb seines vngehorsams willen /[90] weil er wider das außtrucklich verbott des Herren / sein Malzeit inn der Statt Samarien genommen het / sein Leichnam nicht soll in seiner Vätter Begräbnuß begraben werden.166 Nach kurzem hat jn ein Löw vmmgebracht / vnnd gleichwol den Leichnam sampt dem Esel so lang vngeschädigt verwart / biß ein anderer Prophet kommen / der jhn auffgeladen vnd begraben hat.

Auß welchem klärlich erscheint / das Gott des vngehorsams halben / des Propheten Seel darumb nicht verdampt habe: Angesehen inn sonderheit / weil er nicht zugeben / daß der Löw seinen Leichnam hat zerrissen vnd gefressen.

Derwegen wöllen wir des Königs Sauls Verdammnuß dem Vrtheil Gottes befehlen / vnnd darneben schliessen / daß sich wol begeben kan / daß Gott seinen Willen gleich so wol durch Zauberer / Hexen vnnd bösen Buben / als durch seine Außerwehlte könne offenbaren vnd kund thun.167 Inn massen erscheinlich bei den Träumen des Königs Nabuchodonosors / des Königs Pharaons vnnd des Weissagers Balehams. Wie auch diß die Theologi für war dargeben / vber das ort des Euangelij / da gemelt wird: Es ist besser / daß ein Mensch für das Volck sterbe / etc. allda sie diese Red fůr eine Propheceiung auß des Caiphas Mund außlegen.

Also möcht man auch sagen / daß Gott zugeben hab / daß Samuel nach seinem Todt erschienen sey /dem Saul seinen fall vorzusagen.

Es hat mir auff ein zeit erzehlt der Herr von Nogelles / Abt zu L'Isle, vnnd jetzumal Königlicher Gesandter zu Constantinopel / vnd einander Polnischer vom Adel / Pruinsky genandt / so ein Ambassador inn Franckreich gewesen / daß einer der fürnembsten König der gantzen Christenheit einsmals wissen wöllē / wo hinauß sein gelegenheit vnnd Stand mit der weil sich lauffen vnd schicken wůrde: Hat deßhalben einen Nicromanticum oder Schwartzkünstler / der ein Predigermönch war / darrunder ersuchet: Derselbig ließ sich willig darzu gebrauchen / hielt ein Meß /vnn nach dem er die Ostien consacriert / ließ er einem Erstgebornen Kindlin von zehen Jaren / so hiezu sonderlich angesehen vnnd verordnet gewesen / das Häuptlein abnemmen / vnnd legt dasselb auff die Ostien: Sprach darüber etliche besondere Wort /braucht auch seltzame Characteren vnd Zifferen / welche zu benennen vn vonnöten: Vund nach allem /fragt er das jenig / was jhm zuwissen anlage.168 Da antwortet das Kindshäuptlein nichts mehr dann diese zwey Wort: Vim patrior: Ich leid gewalt. Vnd alsbald stieß den König darauff eine Vnsinnigkeit an / ohn vnterlaß ruffend / Thut mir den Kopff hinweg: trieb auch solche Vnsinn also rasend biß inn sein letstes end hin.

Diese Histori wird inn dem gantzen Königreich /da sich diß begeben / fůr vnzweiffelig gewiß gehalten vnd erzehlet: wiewol damals / als der Handel vorgangen / nit mehr dann fůnff Personen darbei sein gewesen.

Man liset eine beinach gleichmäsige Geschicht vom Keyser Theodorico: welcher als er einen fürnemmen Landherren Symmachum köpffen lassen / ist er nachmals / als man jhm eine Tracht nach der anderen zu Tisch auffgetragen / ab einem Fischkopff plötzlich verstarrt / vnd hat jhm kurtzumb eingebildt / er sehe des geköpfften Symmachi Haupt inn der Schůssel da vor jhm stehn.169 Ist darůber inn eine Vnsinnigkeit gerhaten / vnd kurtz hernach darinn jämerlich gestorben.

So nun dem also / wer kan dann zweifelen / daß Gott nicht solte diese zwey Wort dem gemördten Kind in den Mund gelegt habē. Dieweil es ja weder Griechisch noch Latinisch gekont hat: vnnd die plötzliche Raach / so auff solche abschewliche that erfolgt / eine rechte Göttliche Gerechtigkeit anzeiget. Man wöll dann sagen / daß des Kinds Geist oder Engel vorgedachte wort geredt / vnd / sich dises gewalts halben zurechen / den König gehörter massen geplagt habe.170 Dann je mehr das Blut vnschuldig ist / je grösser ist die Raach.

Man sicht bei erehltem Zauberwerck etlich vberauß abschewliche Gottlose stuck: als das man das vnschuldigst Alter darzu ein Knäblein außerwehlet /vnnd vber diß auch dz Erstgeborē vnter andern Kinderen.171 (Da doch Gott in seinem Gesatz die Erstgeburt[91] jhm will geheliget haben) vnn dasselbig bei ůbung eines Heiligen Sacraments / dem Teuffel zu lieb metzigt vnn auff opffert / nur daß man der fůrwitz zukönfftiges zuwissen ein genůgen thue.

Gleichwol ist diß nicht ein Newes vnerhörtes Gottloß Zauberstuck / sondern ein sehr altes. Inn massen solches Elias der Leuit hat gemerckt vnnd auffgezeichnet / da ers auff sein Hebraisch Teraphim nennet. Jedoch beschreibt er die vmmständ etwas anderst. Dann er setzt / man habe den Blutigen Kopff / mit benennung des Bösen Geistes / vnnd besondern gekratzten Zifferen / so lasters halbē nicht zunennen / auff ein Guldin Täfelein gestellt / vnnd darůber durch sonderbare Wörter die Anruffung vollbracht: Welche doch meinem obberhürtem fůrnemmen nach weder zusagen noch zuschreiben sind: Ohn daß man etwas hie von dieser sträfflichen Vnmenschen grosser Gottlosigkeit muß anregung thun / damit sich andere desto fůrsichtiger darfůr zuhůten wissen.

Die Alten steckten sonst vor Jaren in diesem Wohn / als ůbten die Seelen der gemördten vnabläßliche Raach an den Mördern / vnd liesen jhnen nimmer keine rhu nicht.172

Dann wir lesen im Plutarcho / daß als der Lacædemonisch König Pausanias zu Constantinopel gewesen / da hab man jm eine Presentz vnnd Ehr mit einer schönen Jungfrawen gethan: Dieweil sie aber als ein Keusches Hertz sich schamete / zu jhm / ehe jederman von jhme gegangen / sich zuverfügen / wartet sie biß sie den König allein wußte / vnd alsdann gieng sie bei Nacht zu jhm: So bald sie aber hinein kam / ließ sie daß Liecht fallē / welchs den König plötzlich im Schlaff also erschreckt / daß er auffwischt / bedunckens / man wolt jhn allda inn der Finsternuß villeicht vmbbringen vnnd erwůrgen / ergriff derwegen inn solcher vnrichtigkeit den Tolchen neben jhm / vnnd erstach also vnerkandter weiß gleich die Jungfraw. Von derselben zeit an / hat disen König Pausaniam stäts biß in sein end an / ein Geist geplagt / welcher / wie er berichtet / der entleibten Jungfrawen soll gantz änlich vnd gleich gesehen haben.

Ich hab selbst im Jar M.D.LXIX. einen jungen gefangenen Mann gesehen / der sein Weib im Zorn vmbgebracht / aber gnad erlangt / gehabt / der beklagt sich nicht desto weniger höchlich / daß er nimmer kein Rhu hab / sondern alle Nacht / wie er sagt / von seiner entleibten Frawen geschmissen werde. Vnd gleichwol ist kundbar / daß solches nit allen Mördern pflegt zu widerfahren. Es seind zwar etlich / die da halten / daß wann ein Erschlagener ohn Rachgirigkeit verscheidet / solcher fall sich nicht pflege zubegeben: Vnnd hingegen so einer inn begerung der Raach ableibet / die plag dem Mörder nicht außbleibe.

Aber die gantz Antiquitet hat diß wargenommen /vnnd Pluto hats im Ersten Buch seiner Gesatz also beschreiben / daß die Seelen der ermördeten den Mördern gern leid vnd verfolgung anthun: Welchs auch Marsilius Ficinus vnnd die Poeten / Lucretius / vnd Vergilius für gewiß vnnd vnzweiffelhafft außgeben.173 Auch haben hin vnd wider die Blutrichter durch manigfaltige vrtheil vnd Proceß erfahren / daß wann ein Mörder auff oder an ein ermörter Cörper auch vnangerhůrt vber gehet / zur stund die Wund anfange zuschweissen. Auch stimmen hierzu viel der Keyserlichen vnnd Geistlichen Rechten Doctoren vberein: Vnd nemmen eine solch Presumption oder Vormutung fůr ein Violentam Conjecturam, od' Nottringliche Vermutlichkeit vnnd Argument wider den Beklagten auff / also daß sie / wo sie erfůndtlich / genugsam ist / den beschuldigten / auff den solche anzeigung fallet / dem peinlichen Frager zu vntergeben.174

Auch ist man durch diß Zeichen manchem Morder auff die Spur kommen. Wie dessen auch Plutarchus von dem Damone / vnnd Suetonius vom Keyser Caligula gedencken.

Gleich wie sie auff gleichmäsigen fall auch sagen /daß die Seele / welche diese Welt nicht mit Vnwillen verlasset / noch inn Viehischen Gelüsten gar ist ersoffen gewesen / die folge vnnd hencke jhrem Leib nit also nach / wie die / welche wie das Vieh stäts gelebt hat: Von deren Horatius spricht.
[92]

Et assigit humo Diuinæ particulam auræ.


Das ist.


Vnd hefft ans Irrdisch oder Fleischlich

Das theil so Göttlich ist vnd Geistlich.


Vnd dise Selen allein / wie sie sagē / sollen begert vnn erfordert werdē von dē Todtenbeschwerern oder Nicromanticis / vnnd vō dem zaubergeschmeiß / welches Nachts vmb die Gräber schleicht / vnnd Todtenfleisch frisset: Gleich wie inn Thessalien geschehen /da es solche Todtenhungerige Zauberin vnnd Hexin het / die allenthalben die Todten Leichnam wie die Katzen herfür kratzen: Vnnd wo ein Cörper ein wenig nicht wol verwacht vnnd fleissig versehen ward / da fand man gleich / daß sie jhn vmb die Naß / vmb das Maul / vmb die Wangen vnd vmb andere theil vernagt vnd zerfressen hetten.175

Aber ich will schier glauben / daß der Teuffel die Hexen vnnd Zauberer zu der / gleichen Vnmenschlichem Werck vnter disem schein vereitze vnnd verfůhre / als ob sie durch solche Mittel die Seelen herbey locken vnd bringen köndten.176 Wiewol die Griechen einē Todtenzauberer Ψυγαγωγὸυ, Das ist / Selenzieher heissen. Auch solchs inn Thessalia vnd Arcadia sehr gemein vnn in offentlicher übung ist gewesen.177 Also daß auch d' berühümtest Römisch Kriegsfůrst Pompeius bei einer solchen Hexin / Erichto genandt / durch die Necromantzei oder Todtenfragung / den Außgang seiner vorhabenden Pharsalischen Schlacht hat vermeinet zuerkundigen: Aber was man jhm auch fůr gute Vertröstung des Siegs halben damals hat gegeben / ist es doch den Krebsgang hinaußgangen. Wie dann gemeinlich allen disen / so dergleichen Weg an die Hand genommen / ist begegnet.

Nicht vnlängst bei vnserer Eltern gedencken / ist ein brauch gewesen / daß man die jenigen / so inn achtung / als ob sie Heylig seien / waren / hat Canonisieren oder Heiligmässig erkennen wöllen / da hat man ein besonder Buch / voll Gebettlein / vnnd Anruffung gelesen / vnnd dasselbige bei Nacht.178 Man nannt diß Buch das Grimorium / ward gar heimlich gehaltē: Mein vrtheil will ich nicht darüber fällē / als vber ein sach / die Heyliglich vnnd zu gutem end pflegte zuzugehen.

Aber ich halt dannoch darfůr / daß es ein verdamlicher handel sei / der Necromantzei sich gebrauchen /vnn vom Teuffel / dem Vatter der Lugen / die Warheit wollen erfragen / vnd von den Todten verborgene sachen erkundigen. Ja auch vom Heyl der Menschē den Sathan vil Rahts fragen. Seinteinmal der mehrertheil diser Seelen / welche die Todten beschwerer vermeinē durch Opffer herfür zuziehē / nichts anders dann Teuffel seind.

Daher auch die jenigen / welche Todtenköpff zuhaben pflegen / wann sie nicht Medici oder Wund artzet seind / gemeinlich mit der Necromantzei oder Schwartzkünstlerei vmbgeheen: In massen Joachimus Camerarius schreibet / daß nit sehr vnlängst er etliche gesehē hab / welche dē Teuffel durch Todenköpff haben redē gemacht.179

Dieweil aber wol erzogene Leut / vnd die / so etwas fůrsichtig vnn forchtsam seind / ein abschewen gewinnen möchten / Nachts zu den Gräbern zulauffen / vnnd obgehörte schreckliche Zaubereien zutreiben: So hat der arglistig Feind des Menschlichen Geschlechts für dise / andere Mittel gefunden sie in sein Netz zubringen / vnd zu seiner Anruffung vnn verehrung zuvermügē: Nemlich hat sich inn den Leib etlicher Weibsbilder / die stäts des Tempels warteten /verschlagen / vnd auß jhnen geredt. Auch dises Spiels gemeinlich mit den Jungfrawen gespielt / die junge Hexin vnd Zauberin waren / vnn insonderheit zu solchem Gottlosen fluck gegattet vnd geweihet.180

Die treiben alsdann zu meher äffung der Leut auch jr sonder Spiegelfechten mit scheimbarem andächtigem Fasten vnn Betten inn der Cavern vnnd Hölen des Apollons. Schlieffen auch des Nachts darinn. (/Dann je grösser die Gottlosigkeit zu sein pfleget / je mehr wirdt sie mit der Religion vnd Gottsforcht vermäntelt.) Darauff fuhr der Teuffel einer solchen / die also die Nacht vber im Tempel verharrt gehabt / inn dem Leib: Die Warsager dann folgendes tags von sachē die sie gefragt ward. Gleichwol hetten jhre Antworten gemeinlich zweifelhafften Verstandt / vnd waren[93] gleichsam wie Rähters zuerrahtē / die doch mehrertheils Verrähterisch abgiengen. Solche weiber nannt man Pythische oder Forschelende Priesterin: Bißweilen auch Sybillen.181

Also beschreibt Virgilius die Cumanische Sybillam / daß sie / nach dem sie inn der Gruben oder Wolffshülen jhr Gebett vollbracht / Rasend vnnd Vnsinnig worden sey / geschaumt vnd ein frembde sprach geredt hab: Welches man alsdann darfůr hielt vnd nannt / als wer Gott in sie kommen.

Daher hat Gott inn seinem Gesatz gebotten / dises Weib / so ein Pythonischen Geist haben würde / zusteinigen: vnd nennt solch Weib Ob. Welchs die LXXII. Außleger auff Griechisch Εγγασσῥιμυθος oder Επαοιδός vertolmetschet haben: Lautend so viel / als Redend im Leib oder Gefäß: Gleich wie die Zauberer mit jhren engen Gefässen vnd Geschirren von Glaß / oder mit den Beckin ein wesen treiben.182 Die gemein Version hats auff die Zauberische weiß gedeutet / damals bei den Griechen sehr bräuchlich war /nemlich da man Pythonische Oracula oder heilige Antwort bei dem Apolline / so man dē Pithium oder Fragenden nannt / holet.

Celius Rhodiginius schreibt / es sey nicht lang / da hab er inn seinem Heimet ein Meydlein gesehen /welchs im Leib einen Pythonischē oder Antwortgebenden Geist gehabt / der durch jhre Scham von gegenwertigen vnn verborgenen sachen warsagte / aber von zukönfftigen offt loge.183

Wiewol von dem Oraculo oder Warsagung des Apollinis zu Delo gemeldt wird / daß sein Warsagertempel darumb dest mehr besucht sei worden / die weil seine Antworten etwas klärer waren. Daher auch diser Apollo Delius / soviel als deutlich ist zubenamset wordē. (Darauß man sicht / wie inn disemVorsagenden Lugenreich vnnd Lugendem Worsagerreich /ein Teuffel will Warhaffter scheinen als der ander /vnd einer den anderen gern zu schanden machet /damit man nur nicht merck / daß sie all aus einer Lugenpfeiff blasen / vnn einem viel glauben zuzustellen sey als dem andern.)

Johannes Chrysostomus schreibet auch von diser Vorsagpriesterin / daß sie inn der Heiliggeachten Hůlen oder Cauern hab zu gewissen malen sich strecken rnüssen / vnnd also den Pythonischen (oder viel mehr Wůrthonischen) Geist empfangen: darvon sie dan in eine Vnsinnigkeit gerahten / vnd heßlich geschaumt habe. Letzlich hab gemeinlich der Deutelgeist durch solcher besessenen Zäuberin Weibliche Scham geredt: welchen / wie wüst ers auch gemacht /doch stäts die Heiden für einen Gott gehalten.184

Deßhalben auch der alte Lehrer Origenes / da er wider Celsum den Epicurer schreibet / sehr solcherVnsinnigkeit spottet. Ja auch selber Plutarchus / wiewol er ein Heyd gewesen / schreibt / es sey die euserste Rasigkeit / zuglauben daß Gott inn solche nichts wůrdige Weiber fahre: Dann wo es were / můste die Religion vnnd Gottheit dardurch vil mehr geschendt vnd entheyliget als geehrt vnd geheiliget werden. Belangend aber die Sybillen / spricht er / zihe ich mich deßhalben auffs vrtheyl der Weisen / wie man sagt:

Aber mich bedunckt / das Lactantius / vnnd die / so also viel auff die Sybillischen Oracula oder Vorsagungen halten / nicht wol zu Gemüt geführt vnn betracht haben / auß was vrsprung sie herkommen.185 Seiteinmal im Vergilio wol zusehen / daß die Sybilla von Cuma / welche man fůr die berůmptest vnd herrlichst gehalten / nur eine auß den Pythischen Priesterin / vnnd deßhalben Besessen gewesen. Auch erscheint genugsam auß den Sybillinischen Oraculisch /was darauff zuhalten: Auff betrachtung / daß sie mehrtheils vom Saturno / Joue / Venere vnd Neptuno reden.

Zu dem / weil kundtbar / daß die Sybillen alle Heydnisch vnd Vngläubig waren / vnnd jhren die Heylig Schrifft nie mit keim Wort gedacht hat / auch weder von der Kirchen angenommen / noch inn einigem Concilio bestätigt worden / wie wol es der Concilien wol sechshundert hat.

Jedoch möcht Lactantius etlicher massen zuentschuldigen sein.186 Dann als er gesehen / daß die Heyden / der Bibel / vnnd was man fůr zeugnussen darauß zur beweisung anziehet / nichts achten / vnderstund er[94] das jhenig / was er den Heyden einzureden vorhatte: mit den Sybillinischen Propheceien zubewären: Welche / wie zu achten / bißweilen nach gefallen auff vorhabende Meinung angezogen wordē: dem nicht dest minder die Heyden jederzeit mehr glauben dann der Juden vnnd Christen Schrifften zustellten.

Daß man aber sagen wolt / diß seien die Sybillinischen Verß / welche getruckt / vnd vom Sebastiano Castalione auß dem Griechischen ins Latin vbergesetzt worden / (die doch nichts anderst dann Summarisch die gantz Biblisch Histori begreiffen / das ist ein offenbarer Irrthumb: Auß erwegung / daß darunder nicht ein einiger derselbigen Verß ist / welche für Sibillisch vom Cicerone / vom Tito Liuio / vom Plutarcho / vom Porphyrio / vnn andern Griechischen Authoren werden angezogen.187

Gleichwohl hielt man als dannmal für wol gethan /die Heyden auffa allerlei weise / wie sichs glimpfflich schicken mochte / zubekehren / vnnd auff Christliche Religion zubringen.188 Welchs aber ein verworffener weg ist / der billich verdampt wird. Seiteinmal sich gar nicht gebůren will / die Heilige vnfählbare Propheceien / so durch den Mund Gottes eingegeben /mit den Sybilinischen Propheceien / so den vngläubigen Heyden durch den Sathan eingegebē worden / zuvermengen vnd zuverhümpelen.

Aristoteles als er der vrsach nachgründet / woher doch solche Rasende Vorsagung oder diß Hülengeheul entstehen möchte / verwundert sich hefftig darüber.189 Letzlich schließt er / es komm herauß dē Dämpffen der Cavernen oder Hülen: Gleich wie in der Lebadischen / Trophonischen / Coricischen / Pythischen vnd anderen Hülen zusehen. Aber dise vrsach hat keinen gleichmäsen Grund. Dann warumb solt es dise Hůl mehr vermögen als eine andere / ein Hůl in Griechenland mehr dann in Teutschland? Zu dem /daß vnter Hundert Tausendt Gruben vnnd Löchern kaum ein halb Totzēd gedachter krafft anzutreffen. Auch warumb solten die Oracula oder Hülengesag dieser Gruben Hundert oder Sechs vnnd zwentzig Jar vor dem Cicerone auffgehört haben? Inn massen er inn seinem Buch vō der Diuination selbst gedencket. Vnd gleichwol seind die Hůlen weder damals noch heut geändert Daher Plutarchus veursacht wordē /dahin zuschliessen / daß die Geister inn den gedachten Hůlen mit zeitlichem Tod abgangen seien.190

Vber diß / was scheinbare vrsach kan man fürwenden / daß der Geist inn eines Weibs Bauch fähret /vnd redt inn jhrem Magen / doch daß das Weib dē Mund zu hat / oder redet auß jhrem Mund mit lang außgestreckter Zungen / oder redt durch jre Schamgemäch? Vnd nicht dest minder war die Warheit offt mit Lügen vermischet.191 Als da das Oraculum saget /wie Justinus Martyr vnd Eusebius anziehen / Μούνοι Καλδαῖοι Σοφίκοι λακοι ὄιδἰ ἄρ Εβραϊοι αὐτογίνιτοι σεβαζόμινοι θεὸς άγνῶς Das ist. Daß damals allein die Weißheit der Chaldeer / vnd die Religion der Judē dē Ewigen Gott recht vnd warhafftig anruffen.192

Ich geschweig hie der Mysterien / Ceremonien vnd Opffer / die man vmb erlangung willen der Grubenantwort darbei pflegt zuüben: Dann solche Geheimnussen finden sich bei dem Diodoro Siculo vnd dem Pausania.

Zuweilen hat auch der Teuffel dise getödtet / die in seine Hůlen eingangē waren / vnd nichts zufragen hatten.

Daher Joannes Fernelius / der berühmte Medicus /ein Hystori von einem Zauberer erzehlet / der einen Teuffel beruffen / vnd als derselbe kommen / er jhn getodet hab.193 Als nun sein Gesell den Teuffel gefragt / warumb er in vmmgebracht hab? Hat er jhm geantwort / darumb daß er nichts geheissen noch geheischen hat. Dann der Sathan will kurtzumb von den Menschen gebetten / ersuchet / angeruffen vnn geehrt sein: Vnd sagt jhnen zu zeiten eine warheit / auff daß man jhm desto ehe glaube / wann er Lugen sagt. Weißt er dann die Warheit nicht / so redt er endtweders weitläuffig / ob zweiffel hafft / oder gar vnverständtlich.

Aber GOttes Gesatz verbietet / bey jemandts anderst, als jhm / zukönfftige Sachen zuerforschē / auch dem keinen glauben zugeben / noch vertrawen darauff zu setzen / wann sich schon die Händel also zutragen / wie die Boßhafften Geister vnnd jhre[95] Warsager davon geweissaget habē.194 Nicht darumb / daß die bösen Geister nicht vberauß viler Sachen erfahren vnd kůndig weren: Dann daher hiessen sie bei den Griecher Dæmones, lautendt so viel / wie Eustachius meldt als Δαήμονες, das ist Kluge: Eben in gleichem Verstand / gleich wie die Hebreer / so die Rechten Meister der Natürlichen Sprachen seind / sie Iedeonim nennen / vom Wort Iada, welches heißt / Er kents / er kans / er weißt: Jedoch meldet Eusebius die Dæmones heissen so viel als vom Δειμαίνειν, von wegen des schreckens / den sie den Menschen anthun. Wiewol solche Geister mehrheils heimisch oder Familiar seind: deßhalben sie dann die Griechen Dæmones Paredrous, oder besitzende Geister nennen.

Sondern wir schliessen allein / daß man inn Sachen / das Propheceien belangend / nichts hören noch fůr glaubhafft auff vnnd annemmen soll / wans auch schon ein Engel vom Himmel geredt het / geschweig vom Teuffel eingeblasen / dann allein das wort Gottes / oder diß / welchs vberal demselben gemäß ist.

Wiewol aber mit der weil die Christen der Heyden Tempel / vnnd sonderlich des Apollinis hin vnnd wider geplůndert / zerrissen vnnd zerstört haben / jedoch hat der Sathan drumb nicht nachgelassen / seine Macht vnd Newe Abgötterey vnd Zauberey zuerweisen vnd zu ůben: Welche dann heut gleich so wol als vor Jaren / oder viel mehr im schwang gehen.195

Zuvor bei den Alten ließ er sich im schein der Religion erbitten: Aber heutigs tags / ist er offt vngebetten bereit vnd willig vorhanden / vnn mengt sich allenthalben mit vnder / dz Menschlich Geschlecht zuäffen / zuverfůhren vnd zuverleyten.

Dann ob wol der jenig / so den bösen Geist / nit beruffet noch anruffet / sondern jhn annimpt / wann er sich selbst gutwillig anträgt vnnd willfärig erscheint /nicht so vberauß arg vnd Boßhafft ist / wie der so jn beruffet / jhn bittet vnnd auffnimmet: Jedoch ist einer wie der ander sträflich vnnd Todswůrdig / Seiteinmal sie beide Zauberer sein vnd heissen.

Hingegen können die jenigen / so den Teuffel nie angeruffen noch jhm gelocket: Vnd gleichwol vō demselbigen eingenommen vnnd besessen werden / gantz vnnd gar nicht für Zauberer beschuldigt noch dargeben werden: Angesehen daß gar keinen Willen des Besessenen darzwischen kommet.196

Solcher geplagten Leut find man vil inn Italien /vnnd mehrtheils vom Weibsvolck / vnnd sehr wenig Man: Die muß man alsdann jhrer Rasigkeit halben binden vnd fesselen. Vnd solchs zubeweisen / darff es nicht vil hindersich suchens: Dann im Jar M.D.LIIII. hat man solcher Besessenen / zwen vndachtzig gefunden: Welche ein Frantzösischer Mönch Benedictiner Ordens vnterstandē gehabt zubeschwören: Aber es hat jhm leider nicht schneiden wöllen.197

Der Jurist M. Fayus ein Parlaments rhat / so damals zu Rom gewesen / schreibt / das als man den anderen tag die Teuffel gefragt / warum sie dise Leut hetten besessen: geantwort haben: die Juden hetten sie inn die Leib solcher Weiber (die dann gröst theils Jüdin waren) geschickt / auß verdruß / daß sie sich hetten tauffen lassen Welchs folgends vrsach geben /daß der Papst Theatin / oder Pius / so den Juden auff den Tod gehaß gewesen / sie einsmals gantz vertreiben wolte / wo nicht ein Jesuiter erwisen vnnd dargethan het / das die Menschen kein dergleichen Macht haben / den Teuffel jemans in den Leib zuschicken.198

Welchs dann für sich selbst gewiß ist: Ja der Teuffel selber hat diese Macht nit / Gott laß es jhm dann zu: Aber durch zulassung Gottes ist es wol möglich.199

Wie dann wol möglich ist / das auch inn Teutschland im Kloster Kentorff die sach sich auff solche weiß begeben hab / daß die Geistlichen gedachtes Klosters alle von Bösen Geistern seindt besessen worden: Welche nachmals sagten / die Köchin im Kloster / Els Kamin genant / hab solchs zuwegen gebracht: wie sie dann auch diß bekant / vnd darneben /das sie eine Hexin seie / vnd durch verfluchte Segen vnnd Opfferung die Teuffel inn jhre Leib geschickt habe.200 Deßhalben sie dann auch verbrannt worden.[96]

Aber der Teuffel zu Rom / so die Juden angab /nandt nicht einen: Nun aber war vnmöglich / vnter einer solchen anzahl Menschen / Weiber vnd Kinder /das sie alle kondteit schuldig sein.

Vnd nit desto weniger reden die auch Besessenen mancherley sprachen / die sie jhr lebtag nie gelehrnet gehabt. Vnd wie obgedacht / bißweilen redt der böß Geist gleichsam auß dem Magen / da das Weib den Mund zugeschlossen hat: Bißweilen redt er / daß das Weib die Zung auff ein halben Schuch lang herauß gestreckt hatte / bißweilen redt er auß des Weibs Scham.

Hie müssen alle Gottlose Verruchte Atheisten vnnd Epicurer / so leugenen / das keine Teuffel seien / verstummen Seitenmal sie geständig / das / wann der Mund geschlossen / vnd die Zung herauß gestreckt vnd vnbeweglich ist / man nit reden könne vnd noch vil weniger durch die Scham.201 Zu dem / können sie auch nicht sagen / das die Melancholy / ein Weib /das nie nichts gelehrnet / könne Griechisch / Hebraisch od Latinisch lehrnen: gleich wie man sonst disen Weg an denen erfähret / die mit den bösen Geistern besessen werden.

Vnd auff diß vnser Vorhaben schreibet der obgedacht Fernelius / so bei seiner lebzeit der fürtrefflichst Medicus gewesen das er einen Vnverständigen jungen Knaben gesehen / so Rasend worden / der nicht desto minder Griechisch reden kont: Vnnd damals anzeigte / wie er mit dem Geist besessen were.202

Man findet auch etliche / die vom Teuffel gebunden werden / vnd vnmöglich widerumb zuentbinden sein /man reiß od' schneid dann den Strick entzwey.203

Dessen hat man ein Exempel an eim Weibsbild zu Mesnil / nahe bei Dammartin gesehen / welche Madama Rossin geheissen / die von jhrem Achtjärigem Alter auff / angefangen vom bösen Geist gebunden zuwerden: Vnd zuzeiten hat er sie an einen Baum gebunden / zu zeitē an ein Bettstollen / etwann an die Krippen im Stall / bißweilen bund er jhr beide Händ vbereinander mit einer Corden / etwann mit eim Weidenband oder einem strick von Roßhaar / oder von Garn vnd Welzetel. Vnd diß geschach so geschwind /daß einer so bald darauff nicht plicken kont / so wars schon geschehen. Die Tochter ward im Jar 1552. gehn Pariß gefůhrt. Doctor Picard / vnnd andere Theologi besichtigten sie / vnd versuchtē zu erledigung jrer alles was menschlich war: Aber sie schafften vberall nichts. Darauff fieng Doctor Houllier / ein Medicus /der Theologen zuspotten / vnnd gab erstlich für / es were eine Melancholische Kranckheit.204 Aber nachgehends / als er diese geheimnuß besser besahe / da ward er an derer Meynung / vnnd mußt gestehn / daß sie einen bösen Geist hette. Dann inn beiwesen vorgedachter Theologen vnd vnseglich viel Volcks / als daß Töchterlin zwischen zweien oder dreien Frawen stund / da fieng es plötzlich an zu schreien / vnnd alsbald im Augenblick war sie an beiden Händē so fest gebunden / daß vnauffgehawenes Stricks man sie nicht aufflösen kont. Nieman sahe da nichts allein die Geplagte Tochter sahe ein Weiß Bild / wann der böß Geist sie begunnet zubinden.

(Man find zwar nasse Buben / die diß durch geschwindigkeit artlich nachspilen können / wie man dann bei kurtzem gedenckē zu Nürnberg erfahren / da man viel Handwercksleut gefunden / die dasselb erwisen vnn geübt / allein zu vberweisung des Betrugs des Landbetriegers Hans Vetters / so durch solches jhm selbst gemachet Binden / welchs er des Teuffels anfechtung fälschlich zugeschriben / vieler Stätt / Flecken / Dörffer vnn Leut barmhertzigkeit zu Reichlicher Mittheilung jhres Almusens hat beweget: Aber endlich / als es zu Nürnberg entdeckt ward / darüber mit Ruten auß gestrichen worden.)205

Weiters ist auch zumercken / daß wann die Hexen vnd Hexenmeister jhre fleischliche (oder viel mehr böß Geistliche) beiwonung mit den Teuffeln bekennen / viel Medici sich finden / die da sagen dörffen /daß es Ephialtes vnd Hyphialtes / oder Incubi vnd Succubi, oder vnder vnd Auffhocker / oder geschwellung des Miltzes seie.206 Straffen also das Gesatz Gottes der Lugen / vnd hinderhalten die Leut in Blindheit vnd vnwissenheit / vnn sind ein vrsach / das die gröstē vbelthaten vnsträfflich durchgehen.[97]

Belangend dann die Warsagungen / da sagen solche Medici / es sey nur Aberwitzigkeit: Vnnd nit desto minder sicht man die fremdesten Wůrckungen /die darauß entstehen / daß kein Mensch nicht ist / der nit auß betrachtung derselbigen gleichsam inn verwunderung verzuckt werde.207

Wann sie den Platonem recht hetten gelesen / da hetten sie befunden / daß er zweierley Arten / Warsagung oder Theomantien gemacht hat: Eine die durch Schwacheit vnd Kranckheit zugehe: Die ander / so durch Einblasung oder Eingebung des bösen Geistes pflegt außzubrechē.208 Vnnd ob wol Aristoteles sagt / es find sich keine äusserliche Warsagung: Jedoch haben seiner Meynung alle Philosophi gespott / vnd es macht jhn die vnfehlbare Erfahrung selber zu spott.209 Auch ist er selber in dem Buch von der Welt / das er dem Alexandro Magno zugeschriben /daruon abgefallen.

Wol war ist es / das Plato / als einer / so kein erkantnuß gehabt des Göttlichen gesatzes (welches zu seiner zeit vnd noch fůnfftzig Jar darnach noch nicht auß dem Hebraischen inns Griechisch war vbergesetzt worden) keinen vnterscheid / zwischen der Göttlichen vnn Teuffelischen Warsagung hat gehalten.210 Sondern er nennet in gemein die Diuination / Warsagung oder μαντικην eine besondere Verbůndtnuß der Götter vnnd der Menschen: Des Platonis Wort sind dise /Μαντικὴ ὲσσι Κοινονία πορὶ Θεούς καὶ Ανθρόπους πρὸς ἀλληλους, καὶ Δημιουργὸς τῆς Θεῶυς καὶ Ανθρώπωυς φίλἰας. Das ist. Die Mantice oder die Geheimnuß des Warsagens ist das Mittel zwischen den Götteren vnnd Menschen Gemeinschafft zuschaffen /vnnd das einig Band sie mit einander zuverknipffen. Welche Beschreibung sich sehr artlich auf die Göttliche Prophecey schickt vnn reimet.

Vnd gleichwol schickt sich die Teuffelische Vorsagung zu zeiten allein durch Außtruckliche vbereinkommnuß vnnd vergleichung des Teuffels vnnd des Menschens.

Manchsmal wird auch der Mensch ohn Kranckheit getrungen vnd gezwungen Warzusagen: Inn massen Saul gethan / da er vom Teuffel getriben / vnnd inn Vnsinnigkeit dermassen vmgekehrt ward daß er trungenlich mußte Warsagen. Die heilig Schrifft braucht das Wort Prophecey in dem verstand / wie oben gedacht.

Es begibt sich auch offt / daß wann der Zauberer dem bösen Geist nicht folgen will / wann er jhn plagt / vnd zur Rasigkeit bringet / er plötzlich jhn erwůrget oder sonst tödtet.211

Gleich wie mir von einem Jungherrn bei Villiers Costerets noch vor zweien Jaren wonhafft / gedenckt /der einen Geheimē oder Familiaren Geist in einem Ring hatte / welchen er sehr theur von einem Spanier gekaufft gehabt / vermeinend seins gefallens mit jhm vmbzugehen / vnd jhne wie ein Schlaf vnd Leibeigenen zubochen: Aber als jhm der Geist offt log vnnd jhn betrog / da warff er den Ring inns Fewr / vermeinend er werff den Geist mit hinein / als ob man einen Geist einsperren könte.212 Darauff ist er alsbald Vnsinnig vnnd vom Teuffel hefftig geplaget worden.

Ich hab ein Vrtheil wider einen Zauberer gelesen /genandt Jacob Jost von der Rosen / bürtig von Courtray / inn das Hertzogthum Geldern / Anno M.D.XLVIII. vbergeben / der hat / wie er gesagt /einen eingeschlossenen oder gefangenen Geist inn einem Ring: Aber er bekant darneben /er wer gezwungen / alle fünff Tag mit dem Geist zureden vnd jhn zu fragen.213

Auch ist es kundbar von sehr vielen Zauberern vnnd Hexin / daß wann sie mit dem Sathan sich in Gelůbnuß vnd Bünd nuß einmal eingelassen gehabt /vnnd nachgehends seiner Gesellschafft vberdrüssig oder müd geworden / doch also / daß sie sich nicht mit Rechtschaffener Buß zu Gott gekehrt haben / da seind sie bei nacht dermassen heßlich geschlagen vnd tormentiert worden daß sie auß verzweiffelung Mittel vnd weg gesucht sich vmbzubringen.214 Wie dann diß Jacob Sprenger der Ketzermeister zu Cöllen / so ein grosser Hexenverprenner gewesen / inn Schrifften hat hinder lassen.

Ja ich hab selbst einen gekandt (doch / weil er noch inn leben / vngenant) der mir entdeckt / wie er mächtig sehr von einem Geist / der jhhm vnderlaß nachhencket /[98] vnd inn mancherley Form sich erzeigte / bekümmert vnd angefochten werde: Also / das er jhn zu Nacht bei der Nasen zöge vnd jhn auffweckte / jhn rauffet vnd schlüge.215 Vnnd wie sehr er jhn auch bett jhn rhuen zulassen / doch nimmer nach liese /sonder fortführ ohn vnterlaß jhn zuplagen: Darzu offt sprechend / befehl mir etwas. Er hat sich auff ein zeit gehn Pariß gethan vnter dem schein eins Rechtshandels / den er da zu sollicieren het / inn hoffnung / der Geist wirt jhn einmal an eim Eyd verlassen / oder er möcht villeicht daselbst ein gut Mittel darfůr erkůndigen vnd finden. Ich mercket wol an jhm / daß er sich schewet mir alles zuentdecken.

Da fragt ich jhn / was er wol fůr nutz daruon verhoffet zutragen / das er sich einem solchen Meister hette vntergeben. Da sagt er mir / er het verhofft dardurch zu Gut vnd Ehren zu kommen / vnnd verborgene sachen zuerfahren / aber der Geist hab jhn allezeit genärret / vnd fůr eine Warheit: wol vier Lugen gesagt.216 Zu dem / so hab jhn der Geist nicht vmb ein Meitlein oder Heller Reicher gemacht / auch nie vermocht / jhne der jenigen / die er lieb hat / mächtig zumachen: darumb er doch fürnemlich sich hat bewegen lassen jhne anzuruffen. Auch hab er jhn nie die kräfften der Kräuter / der Thier / der Gestein / noch andere künst / wie er gehofft / gelehret / sonder sag jhm nichts / dann nur wie er sich an seinen Feinden rechen můsse / oder sonst ein Schelmenstůcklein reissen.

Hierauff sagt ich jhm / es wer leicht / eines solchen Meisters abzukomen / er solt / so bald er käm / den Namen GOTTES anruffen / vnd sich von Hertzen gantz vnnd gar seinem Ewigen Schöpffer vnd Erhalter zu dienst ergeben. Nach der Hand / hab ich solche Person nicht mehr gesehen / vnnd weiß nit / ob er sichs hab gerewen lassen. Er pflegt sonst seinen Geist das klein Meisterlein zunennen.

Dann der Sathan hat allzeit / vmb mehr betrugs willen / schöne holdselige Zunamen gesucht / die jm seinen rechten Vornamen beschönten: Als / da hat er der Geheim oder Familiar Geist wollen heissen / oder der Weiß Geist / oder der Morgenstern / oder das Meisterlein: dieweil er gewußt / das die Namen Sathan vnd Teuffel verhaßt weren.217 Auch nennen jhn der grösser theil Zauberer das klein Meisterlein oder Magisterlein: Wie Solchs zusehen im Buch des Italiäners Pauli Grillandi / der viel Zauberer vnd Hexen hat hinrichten lassen. (Daher auch bei vns Teutschen der Nam Meister Hämerlein gebliben: Wiewol er jetzund von den Gaucklern fůr ein spott angezogen wirt.)

Nun wir haben die sach von den jenigen klärlich außgefůhrt / die entweders den bösen Geist selber zu hülff ziehen vnd beruffen / darmit sie jhnen zugebieten / vnnd sich gewalts vber sie zu gebrauchē haben: Oder die Geister an sich lösen vnd kauffen / jhres dienstes sich zu behelffen: Wiewol inn der Warheit solche Käuffer vnd Krämer jhrer Wahr nicht viel genossen / sondern inn ein jämerliche Dienstbarkeit sich darmit habē gestossen. Oder / die jhre Anruffung mit sonderen Ceremonien / Opfferen vnd darzu gehörigen Worten vollbringen: Welche seltzame Zauberische Gehörigken / ich nicht hie einmengen wollen: Wiewol derselben genug vnnd darzu mit Priuilegy getrucke seind vorhanden: So man viel mehr die Werck sampt jhren Meistern verprennen solte.

Welches dann die vrsach ist / deßhalben ich mich in diesem Werck beflissen hab / alles dasselb / was nur die ringste vrsach den Fürwitzigen Köpffen / zu dergleichen mutwillen vnd Bubenstück geben möchte / zuverdecken vnd zuverbergen / vnnd allein das jenige zuerklären / was zu Vnderricht der Richter / vnd zur Warnung vieler Leut / so durch äffung des Sathans inn dergleichen Grůb verstůrtzen möchten / zukönfftiglich mag ersprießlich dienen.

Nun fortan laßt vns von diesen handeln / die zu dem / daß sie den Teuffel beruffen / auch darüber GOTT jren Schöpffer sampt aller Religion verleugnen / vnnd jhm gleichsam abkůnden / vnnd hingegen dem Teuffel zudienen versprechen / vnnd welches eigentlich derselbigen Teuffels ergebenen Gemerck vnd Anzeigungen seien.

Quelle:
Bodin, Jean: DE MAGORUM DAEMONOMANIA. Vom Außgelassnen Wütigen Teuffelsheer Allerhand Zauberern / Hexen vnnd Hexenmeistern / Vnholden / Teuffelsbeschwerern / [...] durch [...] Johann Fischart [...] in Teutsche gebracht [...]. Straßburg 1591, S. 88-99.
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