ERWACHSENE MÄDCHEN

Wer weiß seit Fragonard noch, was es heiße,

Zwei stracke Beine haben in dem Kleide;

Roben gefüllt von Fleisch, als ob die Seide

In jeder Falte mit dem Körper kreiße.


Aus dem Korsage fahren eure Hüften

Wie Bügeleisen in den Stoff der Röcke,

Darauf wie Bienen auf die Bienenstöcke

Unsere Blicke kriechen aus den Lüften.


Ihr jugendlichen Sonnen! Fleischern Licht!

Wir haben den Ehrgeiz der Allegorien

Und hübschen Dinge im Gedicht.


Ich will mit eurer Bettwärme Blumen ziehn!

Und einen kleinen Mond aus dem Urin,

Der sternenhell aus eurem Blute bricht!

Quelle:
Paul Boldt: Junge Pferde! Junge Pferde! Olten und Freiburg im Breisgau 1979, S. 37-38,43.
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