Dreyzehender Aufftritt.

Halimacus, und Vorige.


HALIMACUS.

Es ist der Feind im Finstern dieser Nacht

So nah heran gerückt /

Daß man ihn schon / in Ordnung zu der Schlacht /

Von unsers Lägers Wällen hat erblickt.

Gantz Sardis ist empört /

Und merckt man / daß die Furcht bey jedem sich vermehrt.

CRŒSUS.

Ist er so kühn / und hat er Lust zum Schlagen /

Wohlan wir wollens wagen /

Und seinen Frevel nach Verdienste straffen.

Geschwind / gebt Helm und Waffen!


Crœsus waffnet sich.


HALIMACUS.

Der Königliche Printz wird mit mir nicht verweilen /

Dem Herren Vater nach zu eilen /

Sein tapffrer Arm ersetzt des Mund's Gebrechen /

Wann man ihn sieht mit seinem Schwerdte sprechen.

CRŒSUS.

Ihr die ihr Ehr und Ruhm verlanget zu erwerben /

Folgt meinem kühnen Muth /

Mein Purpur-reiches Kleid wil ich noch rother färben /

Durch unsrer Feinde Blut.

Du aber / Eliat,

Verbleib / du solt an meiner Statt /

So lang ich diesen Krieg muß führen /

Mein Reich und diese Stadt regieren.


Eliates neiget sich / und empfängt den Regierungs-Stab.

Aria.


OLISIUS, HALIMACUS.

Geneigtes Geschicke /

Begleite / beglücke

Den muthigen Held!

CRŒSUS.

Durch tapfres Erkühnen

Ist Ruhm zu verdienen /

In Mavors Gezelt.

OLISIUS, HALIMACUS.

Geneigtes Geschicke /

ORSANES, ELIATES.

Begleite / beglücke /

Den muhtigen Held!


Quelle:
Reinhard Keiser: Der hochmütige, gestürzte und wieder erhabene Croesus. Hamburg [1711], unpaginiert.
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